Corona Stadt Kulmbach im Katastrophenmodus

red
 Quelle: Unbekannt

KULMBACH. Nachdem der Bayerische Ministerpräsident Markus Söder am Montagmorgen den Katastrophenfall für den Freistaat Bayern ausgerufen hat, wird auch in der Stadt Kulmbach das gesamte öffentliche Leben drastisch heruntergefahren.

 
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Wichtige Maßnahmen, so heißt es in einer am Montagmittag verbreiteten Mitteilung aus dem Kulmbacher Rathaus, müssten nun umgesetzt werden, um eine Verbreitung des Covid19-Erregers zu verlangsamen. „Das oberste Ziel ist der Schutz der Bevölkerung, daher gilt es, die sozialen Kontakte zu verringern und das öffentliche Leben deutlich zu entschleunigen“, wird Oberbürgermeister Henry Schramm zitiert. Die Liste der Veränderungen und Einschränkungen, die nun die gesamte Bevölkerung betreffen, ist lang.

Alle öffentlichen Veranstaltungen sind bis zum 19. April verboten. Schulen aller Art sowie Kindertagesstätten bleiben geschlossen, eine Notbetreuung ist aber je nach Träger sichergestellt.

Ab sofort sind in der Stadt Kulmbach auch städtische Einrichtungen geschlossen. Dazu zählen das Hallenbad, die Bücherei am Stadtpark sowie die Staatlichen Museen auf der Plassenburg mit dem Museumsshop. Der Unterricht an der Städtischen Musikschule entfällt, auch die Kurse der Volkshochschule werden in den kommenden 14 Tagen nicht stattfinden. Leider, so hat es die Bayerische Staatsregierung gefordert, werden auch alle Sport- und Spielplätze gesperrt werden.

„Die Stadtverwaltung ist ab heute wieder geöffnet, jedoch bitten wir, wenn möglich, um telefonische Kontaktaufnahme, um einen persönlichen Kontakt zu vermeiden“, heißt es. Auch die Stadtwerke sind wieder zu den gewohnten Zeiten erreichbar und stehen für Anfragen zur Verfügung. Die Tourist-Information in der Buchbindergasse ist nur telefonisch erreichbar, der Baubetriebshof ist weiterhin voll versorgungsfähig, erläutert Schramm die Bedingungen, die nun in den städtischen Einrichtungen und in der Verwaltung gelten.

Folgende Einschränkungen gelten nach Aussagen aus dem Kulmbacher Rathaus ab morgen bayernweit:

Alle Freizeiteinrichtungen werden geschlossen bleiben. So beispielsweise Saunen, Spielhallen, Büchereien, Clubs, Bars, Sporthallen und Vereinsheime.

Speiselokale und Kantinen können ab Mittwoch bis zum 30. März nur noch von 6 Uhr bis 15 Uhr geöffnet werden, der Mindestabstand der Gäste muss dabei aber mindestens 1,5 Meter betragen, und auch die Anzahl der Personen in einem Raum ist während dieser Zeit auf maximal 30 beschränkt.

Auch für den Einzelhandel wird es große Einschränkungen geben. Ausnahmen bildet der Versorgungsbereich. Das betrifft den Lebensmittelhandel, Getränkemärkte, Banken, Apotheken, Drogerien, Sanitätshäuser, Optiker, Hörgeräteakustiker und Filialen der Deutschen Post AG. Auch Geschäfte für Tierbedarf, Bau- und Gartenmärkte, Tankstellen, Kfz-Werkstätten, Reinigungen und der Online-Handel werden geöffnet bleiben.

Auch neue Ladenschlusszeiten gelten während der Krise: werktags können die Geschäfte, die geöffnet bleiben dürfen, bis 22 Uhr ihre Waren anbieten, sonntags dürfen diese Läden von 12 Uhr bis 18 Uhr aufmachen. Wirtschaftliche Betriebe werden, soweit möglich, ihre Arbeit nicht einstellen.

Auch der Öffentliche Personennahverkehr wird bestehen bleiben, teilt das Rathaus mit.

Eine finanzielle Unterstützung für betroffene Gewerbetreibende wurde durch die Bayerische Staatsregierung in Höhe von rund zehn Milliarden Euro festgelegt.

„Wir brauchen zwar nicht in Panik zu verfallen“, betont Oberbürgermeister Schramm, „aber wir stehen hier vor einer derartig großen Herausforderung, die Solidarität von allen erfordert“. Die Bevölkerung kann sich, wie die Stadt Kulmbach rät, jederzeit unter der extra eingerichteten Homepage des Ministeriums für Gesundheit und Pflege unter folgenden Link informieren: stmgp.bayern.de/ vorsorge/infektionsschutz/infektionsmonitor-bayern.

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