Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson Millionen Impfdosen nach Produktionspanne in USA unbrauchbar

red/AFP
Corona-Impfstoff des Herstellers Johnson & Johnson. (Symbolbild) Foto: dpa/Wolfgang Kumm

Millionen Impfstoffdosen des Herstellers Johnson & Johnson müssen nach einer Produktionspanne in einem US-Werk vernichtet werden. Eine genaue Zahl wurde bislang nicht genannt.

 
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USA - Nach einer Produktionspanne in einem US-Werk muss der Corona-Impfstoff-Hersteller Johnson & Johnson Millionen Impfdosen vernichten. Mehrere Chargen im Umfang von jeweils mehreren Millionen Dosen seien wegen einer möglichen Kontamination unbrauchbar, teilte die Arzneimittelbehörde FDA am Freitag mit. Weder die FDA noch der Hersteller nannten eine genaue Zahl. Die „New York Times“ berichtete unter Berufung auf informierte Kreise, dass 60 Millionen Impfdosen betroffen seien.

Die Firma Emergent BioSolutions, die in einem Werk in Baltimore im US-Bundesstaat Maryland das Corona-Vakzin für J&J herstellt, hatte die Produktion im April auf Anordnung der FDA eingestellt, nachdem die Inhaltsstoffe des Präparats aus Versehen mit denen des Vakzins von Astrazeneca vertauscht worden waren. 

Auch Astrazeneca-Impfstoff aus Baltimore werden untersucht

Derzeit wird geprüft, ob 60 Millionen Dosen des Astrazeneca-Impfstoffs, die in Baltimore produziert wurden, den Qualitätsvorgaben entsprechen. Für zehn Millionen Dosen des Vakzins von Johnson & Johnson erteilte die FDA derweil die Freigabe.

Auch Kanada kündigte am Freitag an, 300.000 Dosen des J&J-Impfstoffs aus dem Werk in Baltimore nicht zu verwenden. „Aufgrund der Bedenken, (...) wird Health Canada die erhaltenen Lieferungen nicht verteilen, um die Gesundheit und Sicherheit der Kanadier zu schützen“, erklärte das Gesundheitsministerium in Ottawa am Freitag.

Dsa Vakzin hat Ende Februar Notfallzulassung in den USA bekommen

Der Impfstoff von J&J, der zunächst ausschließlich in den Niederlanden produziert worden war, hatte in den USA Ende Februar eine Notfallzulassung erhalten und wird dort intensiv verabreicht. Kanada hatte das Mittel im März zugelassen, die 300.000 erhaltenen Dosen wegen Qualitätsbedenken aber nicht verimpft. 

Im Gegensatz zu den anderen bisher zugelassenen Corona-Impfstoffen ist bei dem Vakzin von Johnson & Johnson nur eine Impfspritze für einen umfassenden Schutz nötig. Außerdem ist die Lagerung und Auslieferung vergleichsweise einfach. Der J&J-Impfstoff war deswegen in den USA verstärkt eingesetzt worden und soll auch in der EU bei einer Beschleunigung der Impfkampagnen helfen.

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