Corona Forschung nimmt Malaria- und HIV-Medikamente in den Blick

red
Medikamenten-Dosis eines HIV-Patienten auf der Infektionsstation des Uniklinikums in Gießen. Foto: Boris Roessler Foto: Christiana Swann

BERLIN. Deutsche Forschungseinrichtungen werden sich nach Angaben von Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) an einer großangelegten Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zur Erprobung von Medikamenten für die Behandlung von Covid-19 beteiligen.

 
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Es geht darum, herauszufinden, welche bereits bekannten Arzneien gegen Malaria, Ebola oder HIV bei der Lungenkrankheit anschlagen könnten. Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) gab am Donnerstag in Berlin offiziell den Startschuss für die deutsche Beteiligung. Das Deutsche Zentrum für Infektionsforschung und das Zentrum für Lungenforschung sollen die Studie für Deutschland koordinieren.

«Überall auf der Welt und auch in Deutschland gibt es bereits Heilversuche und frühe klinische Studien, bei denen bereits bekannte Medikamente nun auch gegen Covid-19 eingesetzt werden», sagte Karliczek. Im Moment sei die Erforschung der Wirksamkeit solcher Arzneien der Weg, der die schnellste Hilfe im Kampf gegen Covid-19 verspreche, denn ein wirksamer Impfstoff werde voraussichtlich erst Ende dieses Jahres oder Anfang nächsten Jahres zur Verfügung stehen. 70 Länder haben nach Angaben von Karliczek bereits ihre Teilnahme an der WHO-Studie zugesagt. Die Ergebnisse sollen gebündelt werden, um herausfinden, welche Medikamente in welcher Dosierung helfen und welche Nebenwirkungen auftreten können. Das Bundesforschungsministerium stelle für die Finanzierung der Studie in einem ersten Schritt 1,5 Millionen Euro bereit.