Maskenpflicht: Gemischte Reaktionen
Warum das städtische Ordnungsamt erst jetzt reagiert, weiß Lützow nicht. „Ich weiß nicht, warum sich das verzögert hat. Wir haben in den Vorgesprächen schon früher darauf hingewiesen.“
Ob sich die Gegner der Corona-Maßnahmen an die Maskenpflicht halten werden, kann er schwer einschätzen. „Wenn man deren Chat-Gruppen verfolgt, sind die Reaktionen gemischt.“ Die einen würden die Vorschrift ablehnen und lieber woanders demonstrieren gehen. Andere plädierten dafür, die Maskenpflicht zu ignorieren und sich keinen „Maulkorb“ verpassen lassen zu wollen.
Eine schriftliche Kurier-Anfrage beim Veranstalter des Corona-Protests, Martin Freudenberg, blieb unbeantwortet. Lützow und sein Team halten es auch weiterhin für bedenklich, dass sich die Organisatoren der anderen Seite „nach wie vor nicht öffentlich, klar und glaubwürdig von Rechtsradikalen distanzieren“ und somit „eine Unterwanderung durch diese willentlich in Kauf“ nehmen. Um auf der Demonstration fürs Impfen so gut es geht geschützt zu sein, wird das mobile Testbike beim nächsten Mal mit dabei sein.
Außerdem sei eine „Bayreuther Erklärung“ aufgesetzt worden. Die Petition setze ein Zeichen für Solidarität und für die Bereitschaft, effektive Maßnahmen zur Bekämpfung der Coronapandemie mitzutragen (unter https://www.change.org/p/die-b%C3%BCrger-der-stadt-bayreuth-und-des-landkreises-bayreuther-erkl%C3%A4rung-mit-verstand-aus-der-krise).
Polizei ist auf mögliche Verstöße vorbereitet
Der Einsatzleiter der Bayreuther Polizei, Benjamin Böhm, geht davon aus, dass die Demonstrationen weiterhin friedlich bleiben. „Wenn dies nicht der Fall sein sollte, wären wir entsprechend vorbereitet.“ In erster Linie trage der Versammlungsleiter die Verantwortung dafür, die Auflagen aus dem erteilten Bescheid durchzusetzen. Dieser könne sich darauf entsprechend einstellen und die Versammlung dahingehend steuern.
Dafür seien auch Ordner im Einsatz. „Bei vorsätzlichen Verstößen gegen die Maskenpflicht werden wir konsequent einschreiten“, sagte Böhm. Gleichzeitig gehe es darum, „mit Fingerspitzengefühl“ vorzugehen. Würden Bußgeldbescheide verhängt, dann sei die Stadt die Verfolgungsbehörde.