Corona-Ausbruch Bayreuth: Rewe-Markt in Spinnereistraße geschlossen

und Barbara Struller

Der Rewe-Supermarkt in der Spinnereistraße ist geschlossen. Grund ist ein Corona-Ausbruch unter den Mitarbeitern, wie Gesundheitsamt und der Lebensmittelkonzern bestätigten.

 
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Mit diesem Schild wird auf die Schließung hingewiesen. Foto: Stefan Schreibelmayer

Bayreuth - Vor dem Markt steht ein handgeschriebenes Schild, auf dem von einem „Systemfehler“ als Grund für die Schließung die Rede ist – und dass man bald wieder für die Kunden da sein werde. Warum vor Ort diese Umschreibung gewählt worden sei, könne man nicht sagen, heißt es auf Nachfrage in der Konzernzentrale in Köln. Karen Görner-Gütling, Pressesprecherin des Landratsamts, sagte, dass es für das Unternehmen keine Verpflichtung gebe, den Grund für die Schließung zu nennen.

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Betroffen sind laut Görner-Gütling 18 Mitarbeiter, die positiv getestet wurden und sich in Quarantäne befinden. Bekannt wurde der Ausbruch demnach über Einzeltestungen. Insgesamt 26 Personen seien als enge Kontaktpersonen und damit als quarantänepflichtig eingestuft worden.

Gesundheitsamt: Nicht für Schließung zuständig

Die Pressesprecherin betonte, dass nicht das Gesundheitsamt ein Unternehmen schließe. Es sei für die Kontaktverfolgung positiv Getesteter zuständig und dafür, dass diese in Quarantäne gehen. Für eine Schließung fehle dem Amt die rechtliche Handhabe.

Auch in der Rewe-Konzernzentrale in Köln wurde dem Kurier die Schließung der Filiale bestätigt. Ein Teil der Mitarbeiter sei positiv auf Corona getestet worden. Man sei – wie generell in solchen Fällen üblich - in enger Absprache mit dem zuständigen Gesundheitsamt und den Behörden.

Unklar, wann wieder geöffnet wird

Die Schließung sei das effektivste Mittel, die Infektionskette bei einem ungeklärten Infektionsgeschehen zu brechen. Zudem sei der Markt mittlerweile gereinigt und desinfiziert worden. Wann der Markt wieder geöffnet werden könne, entscheide das Unternehmen zusammen mit dem Gesundheitsamt.

Görner-Gütling allerdings präzisierte, dass es sich nicht um eine behördliche Schließung handle. Mit anderem Personal könne die Filiale jederzeit wieder geöffnet werden. Das liege im Ermessen des Unternehmens.

Rewe: Einzelfälle

Rewe-Pressesprecher Thomas Bonrath betonte, dass solche Vorkommnisse Einzelfälle seien: „Die Corona-Infektionen unter den Rewe-Mitarbeitern befinden sich seit Beginn der Pandemie stets unter der Bundes-Inzidenz, was sicherlich auch ein Ergebnis der umfangreichen Präventionsmaßnahmen in den bundesweit mehr als 3600 Märkten ist.“ Der Lebensmittelhändler hat mehr als 260 000 Beschäftigte in Deutschland.

Stadtbäckerei Schaller auch zu

Betroffen von der Schließung ist auch die in den Vorraum des Marktes integrierte Filiale der Stadtbäckerei Schaller. Geschäftsführer Hans-Josef Markwart sagte auf Kurier-Nachfrage, dass alle seine sieben dortigen Mitarbeiter zunächst in Quarantäne seien. Erste Schnelltests seien bei ihnen allerdings allesamt negativ ausgefallen. In den nächsten Tagen werde sich zeigen, ob sich diese Ergebnisse in den mittlerweile vorgenommenen PCR-Tests bestätigen und die Quarantäne eventuell wieder aufgehoben werden könne. Man sei in Kontakt mit dem Gesundheitsamt.

Auswirkungen auf den Rest des Unternehmens mit Sitz in Weiden, das laut Markwart rund 100 Filialen vor allem in der Oberpfalz, Oberfranken und Mittelfranken habe, gebe es nicht. Dank des eigenen Hygienekonzepts sei man in der Pandemie bisher überhaupt noch nicht von Filialschließungen betroffen gewesen.

Grundsätzlich aber leide man schon unter den Einschränkungen. Insbesondere, weil die in viele Filialen integrierten Café-Bereiche nun schon wieder seit Monaten geschlossen seien und der dortige Umsatz komplett wegfalle.