Schaden in Millionenhöhe Großbrand in Coburger Altstadt - 13 Verletzte

Lisa Faber

COBURG. Katastrophenstimmung in Coburg: Sonntagnacht gegen 1.15 Uhr ging bei der Polizei der Notruf ein, dass in der Altstadt ein Dachstuhl brennt. Wegen der engen Bebauung löste die Einsatzzentrale der Polizei Oberfranken und die Integrierte Leitstelle sofort Großalarm aus.

 
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Wie Michael Selzer, Pressesprecher der Stadt Coburg mitteilt, griff das Feuer wegen der Bausubstanz rasend schnell auf andere denkmalgeschützte Häuser über. Erst Sonntagmorgen gelang es den Einsatzkräften das Feuer unter Kontrolle zu bringen. Vom Brand betroffen sind sechs Häuser, darunter das Puppenmuseum. Wegen des eng bebauten Altstadt-Kerns wurden alle Feuerwehren mit Drehleiter aus dem Landkreis sowie Lichtenfels alarmiert, sagt Weiß. Problematisch sei vor allem die enge Bebauung in der historischen Innenstadt. Dort gibt es zwischen den Gebäuden keine Brandschutzmauern. Heutzutage würde man nicht mehr so eng bauen, so Selzer.

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300 Rettungskräfte im Einsatz - hoher Schaden

Rettungskräfte brachten in der Nacht ungefähr 80 Anwohner in Sicherheit. Die Bewohner wurden durch die Rettungskräfte entweder zu Verwandten oder in Notunterkünfte gebracht. 13 Personen erlitten eine Rauchgasvergiftung, vier davon mussten im Krankenhaus versorgt werden. Vor Ort waren etwa 300 Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst, Technischem Hilfswerk und Notfallseelsorge.

Sonntagnachmittag rauchte es noch immer aus den betroffenen Gebäuden. Weil bei manchen Gebäuden Einsturzgefahr besteht, trägt die Feuerwehr aus Sicherheitsgründen die Dachgiebel ab, sagt Weiß.

Momentan sei die Situation unter Kontrolle, so Selzer. Für Sonntagnachmittag ist nochmal ein Hubschrauberflug mit Wärmebildkamera geplant, so der Sprecher der Stadt Coburg. Die Feuerwehr vermutet Glutnester in den Zwischenböden, sagt Weiß. Der Schaden in der Innenstadt ist immens: Bei den zwei Häusern in der Herrengasse wird außer die Fassade nicht viel übrigbleiben, sagt Selzer. Laut Weiß ist ein Schaden in Millionenhöhe entstanden. Die Brandursuche ist derzeit noch nicht bekannt. Staatsanwaltschaft und Kripo Coburg haben noch in der Nacht die Ermittlungen aufgenommen.