Club: Irre Aufholjagd gegen Union Berlin

Was für eine Moral! Nach einem 0:2 dreht Aufstiegsaspirant 1. FC Nürnberg noch ein irres Spiel gegen Union Berlin. Dank des 6:2 können die Franken schon mal für die beiden Relegationsduelle planen.

 
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Fußball 2. Bundesliga 31. Spieltag: 1. FC Nürnberg - 1. FC Union Berlin am Samstag im Grundig-Stadion in Nürnberg. Der Nürnberger Niclas Füllkrug jubelt über seinen Treffer zum 5:2. Foto: Daniel Karmann/dpa Foto: red

Dank einer atemberaubenden Aufholjagd hat sich Aufstiegsaspirant 1. FC Nürnberg zu 99 Prozent den Relegationsrang in der 2. Fußball-Bundesliga gesichert. Nach zwei Niederlagen in Serie drehte das Team von Trainer René Weiler am Samstag ein irres Duell gegen Union Berlin nach einem 0:2-Rückstand noch in einen 6:2 (0:2)-Sieg. Drei Spieltage vor Saisonende hat der „Club“ satte neun Punkte Vorsprung auf den Vierten FC St. Pauli und zudem das deutlich bessere Torverhältnis. Der Rückstand auf den Tabellenzweiten RB Leipzig liegt zudem nun vorerst nur noch bei drei Zählern.

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Vor 30 384 Zuschauern in Nürnberg schockten Adrian Nikci (3. Minute) und Damir Kreilich (23.) die Nürnberger früh. Tim Leibold (49.), Niclas Füllkrug mit seinen Saisontoren elf, zwölf und dreizehn (60., Foulelfmeter/67./90.) sowie Guido Burgstaller mit seinem zwölften Treffer (74.) und Even Hovland (90.+2) wendeten die wilde Partie noch völlig verdient. Nach den Punktverlusten des FC St. Pauli und VfL Bochum am Freitagabend fehlt den Franken höchstens noch ein Punkt, um Platz drei auch rechnerisch sicher zu haben.

Alles begann enttäuschend

Dabei begann alles extrem enttäuschend. Die Nürnberger leisteten sich schon früh zwei kapitale Nachlässigkeiten in der Defensive. Nach einer Flanke von Michael Parensen konnte der frühere „Club“-Spieler Nikci per Kopf aus rund zehn Metern zur Führung verwandeln. 20 Minuten später erwies sich das Defensivverhalten der Hausherren erneut als zu sorglos und passiv. Eine Flanke von Bobby Wood wurde von Miso Brecko noch leicht abgefälscht, Kreilach erhöhte aus drei Metern erneut per Kopf. Nürnbergs Keeper Patrick Rakovsky machte dabei eine unglückliche Figur.

Der FCN war geschockt, versuchte aber rasch umzuschalten und erarbeitete sich drei aussichtsreiche Torchancen. In der Offensive fehlten den Franken aber einfach die zündenden Ideen. Rurik Gislason, der nach einer Operation an der Achillessehne erstmals seit Ende September beim 2:2 gegen Arminia Bielefeld wieder für Nürnberg auflief, konnte immerhin einige Impulse geben.

Unfassbare zweite Halbzeit

Dann kam die schier unfassbare zweite Hälfte. Direkt nach der Pause setzten die Nürnberger ihren Sturmlauf nämlich fort - und trafen endlich. Der in die Startelf zurückgekehrte Leibold leitete mit seinem Anschlusstreffer die Aufholjagd der Franken ein. Nach einem Foul von Roberto Puncec verwandelte dann Füllkrug den fälligen Elfmeter. Nur sieben Minuten später fälschte wieder Füllkrug einen Schuss von Burgstaller ab und drehte die Partie, in der ein am Ende wie entfesselt aufspielender „Club“ sogar weiter erhöhen konnte.

Die Schwarze Serie der Berliner indes gegen den FCN hat damit weiter Bestand. Keines der sechs Zweitligaspiele gegen die Franken konnte das am Samstag in den zweiten 45 Minuten extrem abbauende Team aus der Hauptstadt gewinnen.

dpa