Club-Gewinnserie macht Weiler stolz

René Weiler wahrt trotz der jüngsten Erfolge lieber Gelassenheit. Selbst vom neu erarbeiteten Status als ernsthafter Aufstiegsanwärter lässt sich der Trainer des 1. FC Nürnberg nicht beeindrucken: "Ich bleibe da meiner Linie treu und denke von Spiel zu Spiel." Nach dem bereits vierten Sieg in Serie erkennt Weiler aber Fortschritte und lobt seine erfolgshungrigen Nürnberger: "Das Ziel war nicht Spektakel, sondern der Sieg. Die Mannschaft gibt nicht auf, arbeitet konsequent", lobte der Schweizer, auf dessen Team mit dem Pokalspiel gegen Hertha BSC am Mittwoch (19 Uhr) gleich die nächste Aufgabe erwartet.

 
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Der Nürnberger Guido Burgstaller (rechts) kämpft mit dem Freiburger Marc-Oliver Kempf um den Ball. Foto: Daniel Karmann/dpa Foto: red

"Sie sind hungrig und gierig auf Erfolg»", warnte Weiler, der den "ein oder anderen Wechsel" in seiner Startelf ankündigte. Der Einsatz von Patrick Erras ist jedenfalls fraglich. Der zuletzt so starke Mittelfeldspieler bekam gegen Freiburg einen Ball ins Gesicht. Weiler zufolge klagt Erras seitdem über Schwindelgefühl. Ihn könnte Routinier Jan Polak ersetzen.

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Das 2:1 gegen Spitzenmannschaft SC Freiburg am Sonntag bestätigte den Aufwärtstrend der Nürnberger, die noch vor einem Monat im grauen Mittelmaß steckten. «Wenn ich sehe, wo wir damals standen und wo wir jetzt stehen, dann haben wir die letzten Wochen nicht viel falsch gemacht», lobte Weiler. Das 3:6 aus der Hinserie gegen Freiburg habe man «schön korrigieren können».

Auch der routinierte Schlussmann Raphael Schäfer beobachtet bei der jungen Mannschaft einen positiven Trend: «Ich glaube, dass wir langsam verstehen, wie man Zweitligafußball angehen muss», stellte der 36-Jährige fest. Die Zahlen sprechen für sich: Nürnberg ist seit neun Pflichtspielen ungeschlagen und unterlag seit Mitte September nur in einer Partie. «Wir haben lange nicht verloren, das macht uns stolz», fügte Weiler an.

Doch nicht nur Spiel und Ordnung haben sich beim FCN verbessert. «Glück musst du auch haben. Am Anfang hatten wir es nicht und haben verloren», sagte Abwehrspieler Dave Bulthuis, der in der Erfolgsserie von einem fehleranfälligen Wackelkandidat zum zweikampf- und kopfballstarken Abwehrchef wurde. Der Niederländer meinte das Eigentor von SC-Verteidiger Jonas Föhrenbach, das postwendend auf den Ausgleich von Freiburgs Immanuel Höhn folgte.

In die Siegesspur brachte die Nürnberger einmal mehr Guido Burgstaller, der mit dem 1:0 bereits sein achtes Saisontor erzielte. «Es ist eine schöne Momentaufnahme. Die Entwicklung ist gut und geht in die richtige Richtung», sagte der Österreicher, der dazu aufforderte, «weiter ruhig zu arbeiten und die Kirche im Dorf zu lassen».

Gäste-Trainer Christian Streich haderte mit dem Resultat und der Nürnberger Spielweise. Nach der Partie kam es zu einem kleinen Disput mit «Club»-Keeper Schäfer. «Er meinte, ich hätte von der ersten bis zur letzten Minute nur Zeitspiel gemacht», erzählte Schäfer über Streich. «Das übliche, wenn man zurecht verloren hat und einen Schuldigen sucht», sagte der FCN-Torwart weiter. Man habe «die richtige Antwort auf dem Platz gegeben».

Nun wartet also der Pokalvergleich mit Hertha BSC, dem überraschenden Dritten der Bundesliga. "Vor der Saison hätte ich Hertha als Gegner positiver gesehen. Aber die sind richtig stark, das hat man auch gegen Darmstadt sehen können", stellte Weiler fest. Burgstaller bezeichnete den Club gar als"«krassen Außenseiter".

dpa