Harsdorfer Dieter Eichner präsentiert die Region im VR-Bank-Werbespot

„Ich hab halt immer Glück“, sagt Eichner und lacht. Der 61-Jährige ist einer von 24 Menschen aus ganz Deutschland, die in dem Clip auftreten. Eichner wird die Landkreise Bayreuth und Kulmbach präsentieren. Vor ihm auf dem Tisch liegen die Fotos, mit denen er sich im Wettbewerb durchgesetzt hat. Die Bank wollte von den Bewerbern Porträtfotos und Bilder ihres Lieblingsortes haben. „Das ist bei mir natürlich der Garten“, sagt der 61-Jährige. Mehrere Tausend Euro und seine gesamte Freizeit hat der Frührentner in das 680 Quadratmeter große Grundstück gesteckt.

Dort, wo in den 90er Jahren noch Möhren und Kartoffeln wuchsen, plätschert heute ein steinener Bachlauf vor sich hin. Er mündet in einem großen Teich, in dem der ganze Stolz von Dieter Eichner schwimmt: seine Koikarpfen. „Die verhalten sich wie Hunde, wenn ich da bin“, sagt der 61-Jährige und beugt sich zu den Fischen hinunter. Sofort kommen die Kois im Schwarm an die Oberfläche geschwommen und schnappen nach Futter. Eichner grinst. Seine japanischen Zierfische sollen später auch im Werbespot zu sehen sein.

Dem achtköpfigem Filmteam, das Eichner am Freitag besucht, liegt aber vor allem der Bart des Harsdorfers am Herzen. „Ja, damit soll ich auch was machen“, sagt Eichner und lacht. Jeden zweiten Morgen steht der 61-Jährige mindestens eine Viertelstunde im Bad, um sich die vier Kringel zu zwirbeln. Erst wird der Bart in Form geföhnt, danach wird das ganze Kunstwerk mit Haarlack gefestigt. Das kostet Zeit, ist aber deutlich praktischer als Bartwickler, sagt Eichner. „Sonst wird’s schwierig mit dem Gutenachtkuss meiner Frau.“

Lampenfieber hat der 61-Jährige vor seinem Auftritt nicht. Er kennt es schon, fotografiert und gefilmt zu werden. 2012 bewarb sich Eichner als Kurier-Model und avancierte dank seines markantes Bartes schnell zum Liebling des Publikums. Außerdem interessieren sich immer wieder Journalisten von Fachmagazinen für seinen aufwendig gestalteten Garten. Der Rummel bringt Eichner ab und zu auch Missgunst ein. „Natürlich gibt es auch Leute, die fragen, warum ich all das in meinem Alter noch mache.“ In einem kleinen Dorf werde eben schnell getratscht. Aber das macht Eichner nichts aus. Im Gegenteil: Er freut sich auf den Video-Dreh im eigenen Heim und ist schon gespannt darauf, sich selbst im Fernsehen zu sehen. Lang wird es nicht mehr dauern.

„Unser Werbespot soll ab August laufen“, sagt Michael Hartmann, zuständig für das Marketing bei der VR-Bank in Bayreuth. Das kurze Video mit Menschen aus allen deutschen Regionen löst den Spot mit Jürgen Klopp ab, mit dem die Bank im Juni für sich geworben hat. Die Premiere will sich Dieter Eichner im eigenen Wohnzimmer gemeinsam mit seiner Frau anschauen. Der 61-Jährige kann sich sogar vorstellen, dass der Werbespot nicht sein letzter Fernsehauftritt bleibt. Sollte er im Nachhinein ein Angebot für eine Komparsenrolle bei einer Filmproduktion bekommen, dann würde er „keine drei Sekunden“ zögern. „Mir macht so etwas einfach unheimlich Spaß – also wäre ich natürlich sofort dabei.“