Circus Henry gastiert auf dem Auerbacher Festplatz noch bis Sonntag Schlangenmädchen ist der Star

Von Sabine Rühl
Die zehnjährige Alicia ist eine der Attraktionen des Circus Henry, der bis Sonntag auf dem Auerbacher Festplatz gastiert. Im Hintergrund ihr Großvater Georg Frank, der Seniorchef der Truppe. ⋌Foto: Sabine Rühl Foto: red

„Manege frei im Circus Henry" heißt es bis Sonntag am Festplatz in Auerbach. Im Jahr 1812 in Breslau gegründet, ist er eines der traditionsreichsten Zirkus-Unternehmen Europas und größter Mittelzirkus Deutschlands.

 
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Mit bürgerlichem Namen heißt der Chef Georg Frank, sein Urgroßvater Henry war der Namensgeber für diesen Zirkus, der keinen Vergleich mit internationalen Manegen scheuen muss. Beim Gespräch mit dem Seniorchef von Henry erzählt dieser, dass die Vorfahren als Tambourinspieler vor Fürsten und Grafen auftraten.

Neun Kinder, 16 Enkel

Sturmschäden, Brandschaden und die Enteignung durch Russen während DDR-Zeiten konnten die Existenz von Circus Henry nicht auslöschen. Neun Kinder und sechzehn Enkel sind im Unternehmen integriert. Der mittlerweile 70-jährige Seniorchef war früher Kunstreiter im Unterbau, ist jetzt aber Ansager bei den Vorstellungen, führt durch das Programm und arbeitet mit den Clowns. Überwintert hat Circus Henry in Hof, gastierte dann in Selb und Weiden und schlägt nach Auerbach die Zelte in Kemnath auf.

Auf- und Abbau

Der Auf- und Abbau ist immer ein Kraftakt. „Was wir in einem Tag schaffen, dazu brauchen andere vier Wochen“, so Frank. Heutzutage ist die Existenz für einen Zirkus schwierig, denn Tierschützer verteilen immer wieder Handzettel und raten vom Besuch der Vorstellungen ab. „Ohne Tiere geht es aber nicht. 60 Tiere – aber keine Wildtiere, bereichern das Dressurprogramm in der Manege. Dabei ist auch ein sanfter Pferdeflüsterer und japanische Miniponys von nur 50 Zentimetern Größe.

Die Tierhaltung des Circus Henry gilt als vorbildlich wegen der modernen Stallzelt-Anlage. Als eine Art Urlaubsersatz sieht der Seniorchef das Weiterziehen der 22-köpfigen Mannschaft von Ort zu Ort, wo man stets andere Leute kennenlernt und Freundschaften gepflegt werden.

Zehnjährige Artistin Alicia

Eine außergewöhnliche Attraktion im Programm ist die zehnjährige Enkelin Alicia, eine der jüngsten Schlangen-Akrobatinnen weltweit. Sie steckt locker lächelnd ihren Kopf rückwärts zwischen die Beine. „Angefangen zu trainieren habe ich schon mit zwei Jahren. Weil ich täglich trainiere, verspüre ich auch keinen Muskelkater,“ sagt Alicia. „Als Artist muss man ein junges Gesicht haben und fürs Publikum lächeln. Dann hat man die Leute für sich gewonnen.“ Außerdem sollen die Darbietungen in der Mange nicht lange dauern, gemäß dem Motto „In der Kürze liegt die Würze“,verrät der Opa von Alicia.