Chronik Der Fall Peggy

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Vom Verschwinden der neunjährigen Schülerin im Mai 2001 bis zum Knochenfund in Ostthüringen: Die wichtigsten Daten im Fall Peggy.

 
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Das Verschwinden der neunjährigen Peggy Knobloch 2001 aus Lichtenberg ist einer der mysteriösesten Kriminalfälle Deutschlands. Erst 15 Jahre später, nach dem Fund der Leiche des Mädchens, scheint langsam Licht ins Dunkel zu kommen.

7. Mai 2001: Die neunjährige Peggy aus dem oberfränkischen Lichtenberg verschwindet auf dem Heimweg von der Schule. Wochenlange Suchaktionen bleiben ohne Erfolg.

August 2001: Die Polizei nimmt den geistig behinderten Ulvi K. fest. Er gibt an, sich an Peggy und drei weiteren Kindern sexuell vergangen zu haben.

22. Oktober 2002: Die Ermittler präsentieren den damals 24-Jährigen als mutmaßlichen Mörder der Schülerin. Ein Jahr später wird ihm vor dem Landgericht Hof der Prozess gemacht.

30. April 2004: Ulvi K. wird wegen Mordes an Peggy zu lebenslanger Haft verurteilt. Erst Jahre später kommen erste Zweifel an dem Urteil und an der Arbeit der Ermittler auf.

17. September 2010: Ein wichtiger Belastungszeuge widerruft seine Aussage und erhebt schwere Vorwürfe gegen die Ermittlungsbehörden. Zweieinhalb Jahre später beantragt der Anwalt von Ulvi K. die Wiederaufnahme des Verfahrens.

8. Januar 2014: Eine heiße Spur zu Peggys Leiche? Auf dem Friedhof Lichtenberg öffnen die Ermittler ein Grab. Sie vermuten, dass bei einer Beerdigung 2001 Peggys Leiche dort abgelegt wurde. Doch sie finden keine Hinweise und tappen weiter im Dunkeln.

10. April 2014: Das Wiederaufnahmeverfahren gegen Ulvi K. beginnt am Landgericht Bayreuth. Nur einen Monat später beendet das Gericht das Verfahren gegen den Mann aus Mangel an Beweisen und spricht den Angeklagten kurz darauf frei.

18. Februar 2015: Die Staatsanwaltschaft Bayreuth stellt ihre Ermittlungen ein. Ein Ermittlungsverfahren gegen unbekannt wird aber aufrechterhalten, um mögliche Spuren weiterverfolgen zu können.

19. März 2015: Währenddessen ist Ulvi K. weiterhin in der Psychiatrie untergebracht. Das Oberlandesgericht Bamberg entscheidet, dass er entlassen werden soll. Wenige Monate später kommt er frei. Insgesamt war Ulvi K. 13 Jahre in der Psychiatrie untergebracht. Er war dort wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern. Im Fall Peggy ist er offenbar unschuldig.

2. Juli 2016: In einem Waldstück in Thüringen findet ein Pilzsammler Skelettreste. Schnell kommt die Vermutung auf, dass es sich um die sterblichen Überreste von Peggy handeln könnte. Aus der Vermutung wird bald Gewissheit. Es ist die Leiche des jungen Mädchens.

13. Oktober 2016: Die Ermittler erkären, dass bei den sterblichen Überresten Peggys DNA-Spuren des NSU-Terroristen Uwe Böhnhardt gefunden wurden.

12. September 2018: Die Polizei führt Durchsuchungen in Marktleuthen durch und befragt einen Mann, der vor Jahren schon einmal im Fokus der Ermittler stand.

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