Christopherus-Medaille Ministerpräsident ehrt Arzberger Jungs

Christl Schemm
So eine hohe Auszeichnung bekommt nicht jeder – und dann auch noch aus der Hand des bayerischen Ministerpräsidenten: Die fünf Arzberger Jungs, die am 22. Juli einer alten Dame das Leben gerettet haben, wurden am Montag mit der Christophorus-Medaille ausgezeichnet. Im Bild (von links): Felix Marth, Patrick Kastner, stellvertretender Landrat Roland Schöffel, Ministerpräsident Markus Söder, Moritz Meyer, Leon Koffmane und Erik Marth. Foto: pr.

Weil sie einer 83 Jahre alten Frau das Leben gerettet haben, zeichnet Markus Söder fünf junge Fußballer des TSV Arzberg-Röthenbach aus. Für das vorbildliche Verhalten gibt´s jetzt in München die Christophorus-Medaille.

 
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Den 22. Juli werden Patrick Kastner, Leon Koffmane, Moritz Meyer sowie Erik und Felix Marth vermutlich ihr Leben lang nicht vergessen. Damals retteten die fünf Jungs aus Arzberg nach Einschätzung der Polizei einer alten Dame das Leben. Am Montag wurden sie dafür von Ministerpräsident Markus Söder mit der Christophorus-Medaille ausgezeichnet.

An diesem Freitag im Juli ist der elfjährige Erik Marth gegen 18.30 Uhr mit dem Rad auf dem Heimweg von einem Schulfest nach Seußen. Im Gsteinigt, am Rand des Wanderwegs neben der Röslau, findet er am Fuß eines Abhangs eine verletzte alte Frau. Erik bekommt einen großen Schrecken, da die Seniorin am ganzen Leib zittert und Schrammen hat. Er setzt sich schnell wieder auf sein Rad und erzählt zu Hause seiner Mutter, was passiert ist. Die Mutter ruft die Rettungskräfte, Erik fährt mit seinem Bruder und drei weiteren Jugendfußballern des TSV Arzberg-Röthenbach zurück ins Gsteinigt. Sie beruhigen die Frau und zeigen den Rettungskräften den Weg zu der 83-Jährigen, die vermutlich den Abhang hinuntergestürzt war. Dieses beispielhafte Handeln war der bayerischen Staatsregierung die Verleihung der Christophorus-Medaille wert.

36 Lebensretter

Insgesamt übergab der Ministerpräsident im Antiquarium der Münchner Residenz 36 Lebensrettern aus Bayern diese Auszeichnung. Die Jungs aus Arzberg seien maßgeblich daran beteiligt gewesen, dass die gestürzte und verletzte Frau gefunden und gerettet werden konnte, heißt es in der Begründung für die Verleihung der Medaille an die Jugendfußballer. „Dieses vorbildliche Verhalten der fünf Jungs war nach Einschätzung der Rettungskräfte und der Polizei Marktredwitz für die Seniorin definitiv lebensrettend und verdient daher ein großes Lob“, schrieb die Polizei damals in ihrem Bericht.

Am Montag machten sich die jugendlichen Retter mit ihren Familien auf nach München. Sie waren schwer beeindruckt von der Feierstunde und dem Ambiente in der Residenz. „Wenn man hört, welche tollen Rettungstaten die vielen Geehrten geleistet haben, dann ist das eine große Ehre für uns, hier mit dabei sein zu dürfen“, sagt zum Beispiel Leon Koffmane. Trotzdem ist in seinen Augen das Verhalten der Jungs keine besondere Großtat. „Für uns war das selbstverständlich. Es kann jedem passieren, urplötzlich zum Beispiel durch einen Unfall in Not zu geraten – da wäre man selbst auch froh, Hilfe von anderen zu bekommen.“

Gutes Gefühl

Aber die Auszeichnung mache ihn und seine vier Freunde schon stolz, so Leon. Es erfülle ihn und die anderen Jungs mit einem guten Gefühl, einem anderen Menschen das Leben gerettet zu haben. Und Leon vergisst auch nicht, auf das hinzuweisen, was die weiteren Ausgezeichneten geleistet haben: „Es war sehr beeindruckend zu hören, was die anderen Preisträger getan haben, um anderen Menschen das Leben zu retten. Diese Menschen sind Helden und Vorbilder zugleich.“

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