Chör aus Wunsiedel und Kenia Kinder aus Wunsiedel und Nakuru reichen sich die Hände

Gemeinsam mit einem Chor aus Nakuru sangen die Wunsiedler Kinder und Jugendlichen via Internet den selbst geschriebenen Song „Harambee“ – das Bild zeigt einen Ausschnitt aus einem der Videos. Damit bewerben sie sich beim bundesweiten Song-Contest „Eine Welt“ und hoffen, dass möglichst viele Fichtelgebirgler für sie abstimmen. Foto: /pr.

Mit einem gemeinsamen Song via Internet nehmen die Jugendlichen am Song-Contest „Eine Welt“ teil. Sie hoffen auf viele Stimmen beim Publikums-Voting, das am Montag beginnt.

 
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Wunsiedel - Der Jugendchor der Kantorei St. Veit in Wunsiedel nimmt an der vierten Runde des Song-Contest für „Eine Welt“ teil. Abstimmen kann jeder: Das Publikums-Voting beginnt am Montag, 2. August, um 12 Uhr. Chorleiterin Ulrike Schelter-Baudach berichtet in einer Mitteilung, wie es zur Teilnahme kam:

Während des zweiten Lockdowns der Corona-Pandemie, im Winter 2020/21, probten die Mitglieder des Kinder-und Jugendchores Wunsiedel unter Leitung von Ulrike Schelter-Baudach online. Online-Proben sind kein Vergleich zu Live-Proben, vor allem, wenn die Internetverbindung in den Kinderzimmern der Familien wackelig ist und oft abreißt. Außerdem sitzt jeder allein daheim vorm PC, Tablet oder Handy und muss allein eine Stimme singen.

Songwriting-Workshop

Daher war es der Chorleiterin ein besonderes Anliegen, sich für die älteren Chormitglieder attraktive Angebote auszudenken, mit denen sie diese Zeit überbrücken konnten. „Im Februar hatten wir daher einen Online-Songwriting-Workshop, der allen sehr viel Spaß machte.“ Alle Jugendchormitglieder schrieben neue Hoffnungstexte auf die Melodien ihrer liebsten Pop-Songs. Dann kam die Idee auf, gemeinsam einen ganz eigenen Song zu schreiben.

Ulrike Schelter-Baudach entdeckte bei ihrer Internet-Recherche, dass es in diesem Frühjahr die vierte Runde des Song-Contests für „Eine Welt“ gab. Dabei waren Kinder und Jugendliche aufgerufen, Lieder zu globalen Themen zu schreiben.

Kontakt zu Schule in Kenia

Um auf gute Ideen zum Texten zu kommen, knüpfte die Chorleiterin Kontakt zu Brique Zeiner, der Vorsitzenden des Vereins „Leben und Lernen in Kenia“ aus Selb, und lud sie zu einem virtuellen Treffen ein. „Am Montag der Osterferien besuchte uns Frau Zeiner virtuell und erzählte uns viel von dem Schulprojekt in Kenia. Ihre Fotos von der Armut in den Slums der Großstädte machten viele von uns sehr betroffen. Am Schluss ihres Vortrags erwähnte sie das Motto des Vereins: ,Harambee‘ – ein Wort auf Swahili, das übersetzt bedeutet ,Sich die Hände reichen für ein gemeinsames Ziel‘.“

Damit war das erste Stichwort für den geplanten Song gegeben. „Schon beim ersten Treffen dichtete Emma Wiese zwei Liedstrophen. In den darauffolgenden Wochen entstanden weitere Texte von Hannah Goldmann und Emmily Treude, die diese auch gleich vertonten.“

Video aus Nakuru

Durch die Übersetzung dieser Texte ins Englische und in Swahili entstanden weitere Liedteile. Die nächste Idee war, dass auch die Schulkinder aus Nakuru bei diesem Lied mitsingen könnten. „Über Brique Zeiner bekamen wir via Whatsapp Kontakt zu Mary Otieno, der Musiklehrerin der Schule.“

Dank der einfachen Wege im Internet konnten sie alle wichtigen Informationen schnell austauschen, und so übten Kinder aus Wunsiedel und Nakuru gemeinsam das neu entstandene Lied. „Zuerst erreichte uns aus Nakuru ein tolles Video vom Schulchor, bereichert durch Choreografie-Ideen und Percussion“, fährt Ulrike Schelter-Baudach in ihrem Bericht fort. „An einem regenfreien Tag in den Pfingstferien konnten wir dann auch in Wunsiedel unser Video aufnehmen.“ Pünktlich zwei Tage vor Einsendeschluss war schließlich alles fertig bearbeitet und geschnitten, und das Video, sowie viele weitere Formulare wurden auf der Website des „Song-Contest für ,Eine Welt‘ “ hochgeladen. „Nun warten wir alle gespannt darauf, wie es weitergeht.“

Publikumspreis und Patenkind

Demnächst sollen alle eingereichten Songs aus aller Welt auf Youtube veröffentlicht werden. Danach geht es zuerst um die Abstimmung für den Publikumspreis. Im Herbst wird sich dann die Jury zusammenfinden und die besten Songs auswählen, die dann für die verschiedenen Preise vorgeschlagen werden.

„Wir bitten natürlich auch um Unterstützung bei der Abstimmung für den Publikumspreis“, sagt die Chorleiterin. Aber: „Egal, ob wir einen Preis bekommen oder nicht – etwas Schönes ist uns , neben dem Video, durch das Projekt geblieben: Beim allerersten Treffen der Jugendchormitglieder mit Brique Zeiner hatte Emma Wiese bereits die Idee, dass der Chor doch auch ein Patenkind in Nakuru betreuen könnte. Und so haben wir es dann auch gemacht. Seit Juli 2021 ist die kleine Marion Chebet Kipkoech das Patenkind unseres Chores.“ red

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