Bei den meisten mitgereisten Anhängern überwogen Stolz und Freude über die Rückkehr auf die größte Bühne des europäischen Vereinsfußballs. "Ich glaube, unsere Fans waren zum Teil mehr zu hören. Das ist schon beeindruckend", sagte Sportvorstand Fabian Wohlgemuth - auch mit Blick auf den friedlichen Fanmarsch vor Spielbeginn.
"So kennen wir sie"
Real tat in der Schlussphase aber eben das, wofür dieser Club seit Jahrzehnten bekannt ist: Spät zuschlagen. Ausgerechnet durch den Ex-Stuttgarter Antonio Rüdiger fiel die erneute Führung (83.), nachdem Undav in der 68. Minute das 1:0 von Superstar Kylian Mbappé (46.) egalisiert hatte. In der fünften Minute der Nachspielzeit erhöhte Endrick noch auf 3:1.
"So kennen wir sie. Am Ende haben sie die drei Punkte und wir fahren ohne etwas zurück", sagte Abwehrspieler Jeff Chabot. Der Stolz über die gezeigte Leistung werde sich zeitnah einstellen, meinte Wohlgemuth. "Die Mannschaft hat gezeigt, wozu sie fähig ist. Vor allem, wenn man mit Gier, Leidenschaft und Bereitschaft in so ein Spiel geht", sagte der 45-Jährige.
Demirovic hofft auf Startelf-Rückkehr
Demirovic – am vergangenen Wochenende noch zweifacher Torschütze gegen Borussia Mönchengladbach – wurde beim Stand von 1:1 eingewechselt. "Natürlich ist das bitter, aber es ist die Entscheidung des Trainers. Er hat viele schwere Entscheidungen zu treffen. Diesmal hat es mich getroffen, auch wenn mir das nicht gefällt", sagte der Neuzugang.
Im Heimspiel gegen den BVB ist eine Doppelspitze mit Undav und Demirovic wieder denkbar. "Ich weiß es noch nicht. Ich werde mich weiter beweisen im Training und im Spiel und dem Trainer die Entscheidung so schwer wie möglich machen", sagte der Ex-Augsburger.
Sein Sturmkollege hofft auf das Happy End einer für ihn sehr ereignisreichen Woche nach dem sportlichen Dämpfer beim Mythos Real Madrid. Der Gedanke an sein Tor zauberte Undav doch noch ein Lächeln ins Gesicht. "Von den Emotionen her war das ein übertrieben geiles Gefühl."