"Wenn ein Trainerwechsel alle Probleme löst, alle Nebenkriegsschauplätze löst, dann ist das überhaupt kein Problem", sagte Sahin in Bologna und ließ dabei tief blicken. Das ist nämlich sehr fraglich.
Seit dem Ende der Ära von Jürgen Klopp vor fast zehn Jahren gleicht die Trainerposition beim Revierclub einer Dauerbaustelle. Sahin ist bereits der achte Coach seit 2015, der nach dem Klopp-Abgang gescheitert ist. Darunter waren auch Hochkaräter wie Thomas Tuchel, Lucien Favre oder Marco Rose.
Dortmunder Mannschaft völlig verunsichert
Sahin hat bei seinem Jugendverein, bei dem er bereits als Zwölfjähriger eingetreten war und für den er mit 16 Jahren als Profi debütiert hatte, sicher nicht alles richtig gemacht. Er ist aber auch das Opfer eines unausgewogenen Kaders, dessen talentierte Spieler ihr Potenzial seit Monaten nicht mal annähernd konstant abrufen und inzwischen gar als überbewertet gelten.
Als Führungsspieler eingeplante Profis wie die deutschen Nationalspieler Julian Brandt, Emre Can oder Nico Schlotterbeck laufen ihrer Form hinterher. Ihre Kollegen mitreißen können sie aktuell nicht. Quasi die gesamte Mannschaft wirkt völlig verunsichert. Dortmund leistet sich Woche für Woche individuelle Fehler, die kaum zu erklären sind. Zudem beschleunigten Verletzungssorgen und krankheitsbedingte Ausfälle zuletzt die Abwärtsspirale des BVB.
Bislang keine Winterneuzugänge
Erhoffte Verstärkungen in der Winter-Transferperiode lassen auf sich warten. Gerüchte um mögliche Verpflichtungen gibt es zwar, bislang hat in Stürmer Donyell Malen aber nur ein Spieler den Club verlassen. Gekommen ist noch keiner, auch der in Medien gehandelte Angreifer Marcus Rashford von Manchester United nicht.
Die Kritik an der Transferpolitik und damit auch an Sportdirektor Sebastian Kehl wächst. Mit dem 44-Jährigen hatte der BVB erst vor zwei Wochen den Vertrag bis zum Sommer 2027 verlängert.