Campus: Geschäftsführer ins Pförtnerhaus

Von

Der Planungsstab für den Uni-Campus Kulmbach ist ab sofort mit eigenem Büro und ersten Mitarbeitern in Kulmbach tätig. Am Montag stellten Uni-Präsident Stefan Leible und Oberbürgermeister Henry Schramm Matthias J. Kaiser als Geschäftsführer des „Life Science-Campus Kulmbach“ vor, der mit seinem Büro vorübergehend Räumlichkeiten im Obergeschoss des Pförtnerhauses der Spinnerei bezieht.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Kaiser spricht von einer „spannenden Aufgabe, die Planung nun vor Ort in die Tat umzusetzen“. Die 7. Fakultät der Uni Bayreuth, die ihren Sitz in Kulmbach haben wird, macht gewaltige Fortschritte. Schon Ende 2019 sollen die ersten fünf Lehrstühle ihre Arbeit aufnehmen. 2020 sollen weitere fünf der insgesamt 20 Lehrstühle in Betrieb gehen. Professor Leible und die Uni Bayreuth haben große Pläne für den Hochschulstandort Kulmbach: „Das wird ein national und international weithin sichtbares Lebensmittel-Cluster.“ Leible bezieht dabei das Max-Rubner-Institut, das geplante Grüne Zentrum, weitere in Kulmbach ansässige Lebensmittelbehörden und die örtliche Wirtschaft mit ein. „Ein wichtiger Schritt ist gemacht.“

Das Ziel: 2019 mit Lehre beginnen

Die interne Planungsgruppe der Uni Bayreuth unter der Leitung von Professor Stephan Clemens habe bereits Ende November ihr Konzept in München vorgestellt, das jetzt abgestimmt werde. Erklärtes Ziel sei, schon im Wintersemester 2019 mit der Lehre in Kulmbach zu beginnen. Als erste Angebote seien ein Bachelor-Studium im Bereich Lebensmittel- und Gesundheitswissenschaften sowie ein Master-Studiengang Lebensmittelqualität und -sicherheit angedacht.

Geld aus dem nächsten Doppelhaushalt?

Wichtiges Ziel ist es laut Leible nun, die erforderlichen Finanzmittel zu bekommen. „Unser Blick richtet sich auf den Doppelhaushalt 2019/20.“ Dabei gehe es sowohl um die erforderlichen Mittel für den Betrieb als auch um die nötigen Bautitel, um die nötigen Gebäude errichten zu können. Um das Ziel schnell zu erreichen, legt sich die Stadt Kulmbach mächtig ins Zeug. Bereits in den kommenden Tagen wird der Kauf eines Teils des Güterbahnhofsgeländes wie auch der ehemaligen Verwaltungsvilla der Spinnerei notariell besiegelt, kündigte Schramm an. Die Stadt gehe mit diesen Käufen in Vorleistung, um Zeit zu sparen. Von 2018 an gibt es laut Schramm bereits bewilligte Mittel für die ersten Mitarbeiter. „Was jetzt noch fehlt, ist die Bereitstellung von Geldern im Bauhaushalt des Freistaats.“

Abgeordnete sollen helfen

Dazu will Schramm nochmals alle Abgeordneten der Region um Unterstützung bitten. Beeindruckt von der Dynamik in der Stadt Kulmbach zeigte sich Professor Clemens. Nicht nur für Kulmbach, sondern auch für die Uni Bayreuth sei diese neue Fakultät eine Riesenchance. Das „Dreieck Lebensmittel, Ernährung und Gesundheit“ biete zahlreiche Ansätze für Forschung und Lehre. Rund 1000 Studierende und hochqualifizierte Arbeitsplätze sind laut Schramm längst nicht alles, was die neue Uni-Einrichtung für Kulmbach bringen wird. „An anderen Standorten sehen wir, dass sich meist auch neue Firmen im Bereich solcher universitärer Einrichtungen ansiedeln.“

Anfragen von Investoren

Die Wirtschaftsförderung der Stadt Kulmbach habe so viele Anfragen von Investoren wie noch nie. „Viele sind jetzt schon unterwegs, die in Kulmbach investieren wollen und Grundstücke suchen.“ Auch das Studentenwerk Oberfranken plane bereits den Bau eines Studentenwohnheims. Die Städtebau wolle neue Wohnungen in der Stadt schaffen. Professor Clemens sprach von der neuen Fakultät als „Gesamtkunstwerk“. Vielleicht sei es möglich, eine ganz neue Form einer Mensa zu konzipieren oder eine umfassende Fahrradstruktur zu schaffen. „All das könnte man nutzen, um dieses Projekt mit zusätzlicher Strahlkraft auszustatten.“

Autor

Bilder