5000 bis 6000 Tonnen CO2
Das bundesweit einzigartige Projekt soll helfen, „5000 bis 6000 Tonnen CO2 pro Jahr einzusparen“, wie Bayer sagt. Passgenau zur Nachhaltigkeitsstrategie, zur Green-Campus-Strategie, wie Schatke sagt. Die große Überschrift sei für die Uni „der ökologische Aspekt“. Und: „Die deutlich höhere Versorgungssicherheit durch die Redundanz der neuen Anlage.“ Aber nicht nur: Ein vom Wirtschaftsministerium gefördertes Forschungsprojekt soll auch die Verzahnung von Forschung und Praxis weiter stützen – am Beispiel des Kraft-Wärme-Kopplungssystems.
Wissenschaft kommt als Technik an
Die Anlage sei Beleg dafür, „dass wissenschaftliche Erkenntnisse im positive Sinn als Leistung auf die Straße gebracht werden können“, sagt der Stadtwerke-Geschäftsführer. Man habe Forschung „eins zu eins in Anlagentechnik umsetzen können“. Und zwar als „Musterbeispiel für die Sektorenkopplung, die am Anfang der Energiewende etwas unterbelichtet betrachtet wurde“. Denn: „Der Endenergie-Bedarf besteht zur Hälfte aus dem Wärmebereich. Den CO2-neutral zu gestalten, ist schwer. In der Anlage ist es als Paradebeispiel machbar“, sagt Bayer. Die Anlage solle von Bayreuth aus Nachahmer finden, „um die Wärmewände meistern zu können“. Man sei „eines von sehr wenigen Projekten in Deutschland, das die Heizung von Gebäuden in großem Maßstab mit dem Stromnetz koppelt.
Energiewende vor Ort gestalten
Die graue Hülle des Gebäudes sei Beweis dafür, „dass man ein Buch nicht nach dem Einband bewerten soll“, wie Ebersberger sagt: Das iKWKS stehe an der Uni „als dem Bayreuther Gravitationszentrum für Innovation“ genau richtig, um im großen Stil helfen zu können, „die Energiewende vor Ort zu gestalten“.
Investition in Gebäude nicht vergessen
Die Uni habe mit der Green-Campus-Strategie, die vorsehe, „bis spätestens 2030 klimaneutral zu werden“, nach den Worten Schatkes „seit einigen Jahren Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit an die Spitze der Anforderungen gestellt“, was Energieeffizienz, wirtschaftlichen Betrieb und einen fairen Umgang mit den Ressourcen streng einschließe. „Wir müssen, um das zu erreichen, zwar noch dicke Bretter bohren – aber es ist zu schaffen“, sagt der Leiter der zentralen Technik. Neben dem neuen iKWKS und dem ebenfalls modernen Blockheizkraftwerk in der Zentrale Süd am Botanischen Garten brauche es aber noch etwas, um die Energiewende vor Ort anzuschieben, sagt Schatke: Investition in die Gebäude, die auch am Bayreuther Campus in die Jahre kommen, denn deren Energiebedarf ist hoch. Auch wenn es für die Politik „nicht so sexy“ sei, in Generalsanierung oder Ersatzneubauten zu investieren, sei gerade hier die Notwendigkeit sehr hoch, sagt Schatke.