"Die Entscheidungsgrundlagen liegen alle auf dem Tisch", sagte Merz. "Die Bundesregierung weiß, dass es rechtlich zulässig und möglich ist, an den deutschen Außengrenzen zurückzuweisen. Sie muss jetzt eine politische Entscheidung treffen." Dafür brauche man keine langen Diskussionen mehr. "Deswegen habe ich eine Bitte geäußert, nämlich, dass wir jetzt schnell entscheiden." Sollte sich die Bundesregierung dazu nicht in der Lage sehen, gebe es aus Sicht der Union keinen weiteren Beratungsbedarf mehr.
Union fordert Einsatz von Gesichtserkennungssoftware
Für die Beratungen des geschäftsführenden Vorstands der Unionsfraktion wurden die Positionen von CDU und CSU nochmals in einem Papier zusammengefasst. Dieses enthält auch Forderungen zur Erhöhung der inneren Sicherheit wie die Speicherung von IP-Adressen und den Einsatz von Gesichtserkennungssoftware. "Unsere Sicherheit gerät in Gefahr, wenn unsere Welt sich immer weiter digitalisiert, unseren Sicherheitsbehörden dies aber aus ideologischen Gründen verwehrt wird", heißt es darin.
Merz rechnet kaum noch mit der FDP
Merz rechnet mit Blick auf mögliche Koalitionsmöglichkeiten nach der Bundestagswahl 2025 kaum noch mit der FDP, die Jahrzehnte als natürlicher Verbündeter der Union galt. Die FDP sei in einer so schlechten Verfassung, dass man davon ausgehen müsse, dass sie bei der Wahl möglicherweise erneut aus dem Bundestag herausfalle, sagte Merz der dpa. "Was ich im Augenblick sehe, spricht eher dafür, dass die FDP mittlerweile wieder auf dem Sterbebett liegt."
Merz sagte, er teile die kritische Haltung von CSU-Chef Markus Söder zu den Grünen, "so wie sie heute hier in Berlin Politik machen". Sie seien derzeit eine Partei, die Menschen bevormunde, in der Wirtschaftspolitik versage und immer noch "mit ihrer alten grünen Ideologie" unterwegs sei. Mit "diesen Grünen von heute" werde man derzeit sicherlich auch in der CDU keine Zustimmung für eine Zusammenarbeit finden. Was nächstes Jahr um diese Zeit sein werde, wisse man nicht.