Bund Naturschutz Heftige Kritik an Rodung für Giga-Factory

red
BN-Landesvorsitzender Richard Mergner und Aktive des BUND Naturschutz vor Ort Foto: BN

Für eine Fabrik, die ökologische Fertighäuser produzieren wird, sollen 25 Hektar Wald gerodet werden. Naturschützer sind entsetzt.

 
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Tirschenreuth - Der Bund Naturschutz sieht die Pläne der Stadt Tirschenreuth für eine Gewerbeansiedlung eines großen Holzverarbeitungsbetriebes mehr als skeptisch: Für die so genannte Giga-Factory, mit der die in der nördlichen Oberpfalz beheimatete Ziegler-Group pro Jahr bis zu 3000 ökologische Holzhäuser bauen will, würde ein beträchtlicher Teil des Stadtwalds zum Opfer fallen. Der Bund Naturschutz geht von 35 Hektar aus, davon liegen etwa 25 Hektar ( 35 Fußballfelder) im Waldgebiet.

„So sehr wir es begrüßen, dass mit dem Vorhaben beabsichtigt ist, das vorhandene Angebot an Holzhäusern zu erweitern, so falsch halten wir den bislang dafür vorgesehenen Standort“, so Richard Mergner, Landesvorsitzender des BN. „Im Jahr 2021 sollte eigentlich allen Verantwortlichen klar sein, dass ein „ökologisch orientiertes Industrieprojekt“ nicht mit der großflächigen Rodung von Wald zusammenpasst, sondern ihm die Glaubwürdigkeit raubt. Der Bund Naturschutz sieht eine falsche Richtung der Stadtentwicklung, wenn die Gewerbeansiedlung in das Waldgebiet hinein geplant wird. Dies wäre ein bayernweites Negativbeispiel für die fortschreitende Naturzerstörung.

Daher appellieren der Landesvorsitzende Mergner und BN-Kreisvorsitzender Josef Siller an Bürgermeister Franz Stahl und den Tirschenreuther Stadtrat, diese Pläne zu überdenken und andere Lösungsmöglichkeiten zu finden.

Die Ziegler-Group betreibt nahe Tirschenreuth das größte Sägewerk Europas und beschäftigt rund 1500 Mitarbeiter. In das neue Werk zur Holzhaus-Fertigung will sie – wie berichtete – 220 Millionen Euro investieren. red

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