Bürgerversammlung Neues Parkkonzept für historischen Ortskern

Von Ute Eschenbacher
Im historischen Ortskern von Thurnau kann es mitunter eng zugehen, wenn etwa Veranstaltungen im Schloss sind.Der Nordflügel, vor dem oft Autos parken, wird für das Institut für Fränkische Landesgeschichte saniert. Foto: Andreas Harbach/Archiv Foto: Andreas Harbach - Hagenstrasse 15 - 95448 Bayreuth - mobil 0170 8655 275 - kontakt@andreasharbach.de - www.andreasharbach.de

THURNAU. Einen ausführlichen Rechenschaftsbericht legte Bürgermeister Martin Bernreuther (CSU) bei der Bürgerversammlung in Thurnau vor. Er stellte den Bürgern im Gasthaus Fränkischer Hof ein Parkkonzept für den historischen Innenort in Aussicht.

 
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Das Beseitigen von Leerständen und die Sanierung alter Gebäude waren ebenso Thema der Bürgerversammlung am Mittwochabend. So sind bereits durch den Ausbau und die Umfeldgestaltung am Alten Rathaus neue Parkplätze in zentraler Lage entstanden. Fünf davon sind für die Sparkasse Kulmbach-Kronach und ihre Kunden reserviert.

„Das Umfeld des Rathauses wurde baulich stark verändert“, erläuterte Bernreuther in seiner Jahresbilanz. Zwei Steingaragen seien beseitigt, ein Teil des Kanals erneuert und der Straßenbelag verändert worden. Auf dem Vorplatz sind 14 Parkplätze entstanden. Der Bachlauf an der Seite des Vorplatzes wurde aufgeweitet und am Rand Sitzbänke aufgestellt. Der Durchgang zum Marktplatz ist jetzt besser beleuchtet, die Brücke erneuert worden.

Für die Aufwertung des Vorplatzes sind Bernreuther zufolge Kosten in Höhe von 700.000 Euro angefallen. 90 Prozent davon werden von der Nordostbayernoffensive bezahlt. Das entspricht einer Förderung in Höhe von 630.000 Euro. Der Markt selbst hat lediglich Eigenmittel von 70.000 Euro zu bezahlen.

Die Sanierung und der Umbau des Alten Rathauses werden voraussichtlich 1,3 Millionen Euro kosten. Bei der Finanzierung kann sich die Gemeinde auf mehrere Fördertöpfe stützen. Für die Kommune bleibt dennoch ein Anteil von 569.000 Euro zu stemmen, wie Bernreuther erläuterte. Durch geschätzte Mieteinnahmen von 597.000 Euro dürfte sich die Investition in zwanzig Jahren gegenfinanziert haben, sagte Bernreuther. Im Erdgeschoss hat die Sparkasse 175 Quadratmeter bezogen. Im ersten Obergeschoss nutzten die Volkshochschule und das Schlosstheater die Räume. Dort befindet sich eine Theaterbühne, durch Trennwände ist der Platz flexibel nutzbar. Darüber ist eine Mietwohnung und ab 1. Januar das Büro des Forstamts.

Der Ortskern wird Stück für Stück wiederbelebt. „Positiv ist festzustellen, dass wieder Geschäfte eröffnet werden“, sagte Bernreuther, womit Leerstände beseitigt werden konnten. Die Bäckerei Schleicher zog die ehemaligen Hammon-Ladenräume. Dafür eröffnete in der vormaligen Bäckerei eine Eisdiele. In der Nähe des Schlosses eröffneten ein Bioladen und im Oberen Markt eine Vinothek. Der Friseurladen in der Hopfenleithe habe einen Nachfolger und in die einstige Apotheke in der Bahnhofstraße ist ein Versicherungsbüro gezogen.

„Die Geschäfte bringen allerdings auch Verkehr in den Ort“, sagte der Bürgermeister und versprach, im historischen Markt Parkzonen ausweisen zu lassen. Dafür sollen das Umfeld des Schlosses und der Wanderparkplatz stärker mit einbezogen werden. Im Frühjahr 2019 soll das neue Konzept greifen. Mit einer Gestaltungsfibel sollen Eigentümer motiviert werden, ihre Häuser zu sanieren. Dafür seien beim Freistaat Fördermittel zu haben. „Sieben Hauseigentümer haben sich schon gemeldet“, sagte Bernreuther.

Wegen der Parkplätze und der beengten Verkehrsverhältnisse rund um das Schloss hatte es bereits Beschwerden gegeben. Eine Anwohnerin der Spiegelgasse sagte, die Leute würden bis vor die Eisdiele und das BäckereiCafé fahren. Es sei „reine Glückssache, da rauszukommen.“

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