Gemeinderat zögert
In einer Gemeinderatssitzung im August wurde bereits um eine Zustimmung der Ratsmitglieder zu dem Projekt gerungen. Laut Beschlussvorschlag forderte das Unternehmen damals auf, das Vorhaben „grundsätzlich zu unterstützen“, damit bis zu zehn Windräder im Schnabelwaider Kitschenrain gebaut werden können. Bürgermeister Hofmann warb kräftig dafür: Pro produzierte Kilowattstunde erhalte man mit dem sogenannten Windpfennig anteilig Geld, circa 100 000 Euro Zuweisung seien dabei möglich. Die Ratsmitglieder zögerten – und die Abstimmung über den Beschlussvorschlag wurde auf ein anderes Datum verschoben.
„Der Wald ist schützenswert“, das ist das Hauptargument der Bizek. Der Wald ist Klimaschützer Nummer eins: Da sei auch im diesjährigen Waldbericht nachzulesen. „Der Kitschenrain liegt zwischen zwei Landschaftsschutzgebieten.“ Der bislang ungestörte großflächige Wald sei Wasserspeicher, Rückzugsgebiet seltener Tier- und Pflanzenarten, er beherberge ein bedeutendes Fledermausvorkommen, sei eine wichtige Biotopachse und liege in der Vogelzuglinie Craimoos-Rußweiher. „Außerdem hat der Wald eine Erholungsfunktion.“
Und noch ein sensibles Thema berührt der Kitschenrain: Die Trinkwasserversorgung von Schnabelwaid. Dass die Quelle oder die Quellversorgung durch den Eingriff in den Boden nicht beeinträchtigt wird, wenn die Windkraftanlagen gebaut würden, das mag die Bizek nicht glauben.
Ende Oktober hat die Bürgerinitiative bei der VG-Verwaltung einen Antrag auf einen Bürgerentscheid gestellt, 181 Unterschriften haben sie dafür gesammelt. Die Frage lautet: Sind Sie gegen den Bau von Windkraftanlagen im Kitschenrain? Den Bürgerentscheid im Juli 2010 konnte die Bizek als Erfolg verbuchen: 81,5 Prozent der Wähler sprachen sich damals gegen den geplanten Windpark aus.