Bürger protestieren gegen Gewerbegebiet

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Die Bürger von Hörlasreuth machen mit Transparenten ihren Unmut über das geplante Gewerbegebiet deutlich. Foto: red Foto: red

„Wir wollen dem gesamten Stadtratsgremium, dem Bürgermeister und der Verwaltung noch mal mitteilen, welche Probleme wir sehen, wenn es in Hörlasreuth tatsächlich ein Gewerbegebiet gibt“, sagt Sandra Hertel. Und deshalb hat sie am kommenden Montagabend bei der Stadtratssitzung in der Bürgersprechzeit Rederecht beantragt.

 
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Ein Pottensteiner möchte in Hörlasreuth ein ehemaliges landwirtschaftliches Anwesen zu einem Gewerbebetrieb – Garten- und Landschaftsbau – umnutzen und dafür Lager- und Stellflächen errichten. Dafür hat er beim Landratsamt eine Bauvoranfrage gestellt. Von dort bekam er die Auskunft, dass es einen vorhabensbezogenen Bebauungsplan braucht. Die Kosten für das Bauleitverfahren muss der Pottensteiner tragen. Betroffen ist eine knapp 11.000 Quadratmeter große Fläche mit zwei Grundstücken. In der vergangenen Stadtratssitzung hatte das Gremium mit knapper Mehrheit für die Einleitung eines Bauleitverfahrens gestimmt. Bereits im vergangenen Jahr hatte der Pottensteiner mit Erdarbeiten begonnen.

Erscheinungsbild wird negativ beeinflusst

„Wir leben in einem Dorf mit einem Mischgebiet aus Wohnhäusern und Landwirtschaft. Ein Gewerbegebiet würde das dörfliche Erscheinungsbild von Hörlasreuth negativ beeinflussen“, heißt es in einem Brief, den Hertel im Namen der Dorfgemeinschaft ans Rathaus geschrieben hat. „Die Sattelzüge rollten ins Dorf und machten aus der Wiese zwischen Hof und Simmelbach eine Abladestelle für Fräsgut und Abraummaterial“, heißt es weiter über die ersten Arbeiten der Firma. Ein Großteil der Wiese sei mit Fräsgut versiegelt und eine asphaltierte Straße für die Baumaschinen angelegt worden. „Ohne Genehmigung“, so Hertel.

Hauptsorge haben die Hörlasreuther aber um ihre Kinder, da die Zufahrt zum geplanten Gelände gegenüber der Bushaltestelle liegt. „Gerade in den Morgenstunden, wenn die Kinder sich auf den Schulweg machen, ist mit einem vermehrten Abfahren von Lastwagen zu rechnen“, heißt es in dem Brief. Außerdem werden Schäden an Straßen, Strom- und Telefonleitungen befürchtet. „Die Straßen sind zu eng und es gibt viel landwirtschaftlichen Verkehr“, sagt Hertel. Was, wenn hier landwirtschaftliche Fahrzeuge und Schwerlastverkehr aufeinander treffen?“ Und auch die Lärmbelästigung, die Zerstörung der Natur sowie die Wertminderung von Privateigentum und Lebensqualität machen Sorge.

Demnächst Ortsteilversammlung

Nachdem Sandra Hertel nun ihren Brief ans Rathaus geschickt hat, hat sie einen Anruf von Bürgermeister Martin Dannhäußer bekommen, sagt sie. „Er hat eine Ortsteilversammlung in der Mehrzweckhalle am 5. März angekündigt“, so Hertel. Er selber und auch der Pottensteiner Unternehmer werden dann das geplante Projekt erklären.

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