Die meisten wollen PCR-Tests
Die meisten Grenzpendler bevorzugen den sichereren PCR-Test. Parallel wird im Testzentrum seit dem Wochenende auch ein Schnelltest angeboten. Wer diesen nutzt, sollte allerdings laut Tobias Köhler unbedingt im oder am Testzentrum das nach 15 bis 20 Minuten feststehende Ergebnis abwarten, das er aufs Handy bekommt. „Denn wer gleich weiter nach Deutschland reinfährt und von der Bundespolizei kontrolliert wird, kann dann womöglich noch kein Testergebnis vorweisen und muss natürlich umkehren.“ Auch sei es sinnvoll, nach einem positiven Ergebnis des Schnelltests sich noch einem PCR-Test zu unterziehen.
Zurück zur Schlange der Testwilligen. Laut Hofmann und Kammerer von der Bundespolizei sind allein am Sonntagvormittag viele Hundert Menschen angestanden. „Die Stimmung unter den Leuten war eigentlich ganz gut, alles andere als explosiv. Jeder will ja getestet werden, immerhin hängt da sein Arbeitsplatz dran“, sagt Kammerer.
In einer derart großen Menschenmenge bleibt es nicht aus, dass manchem die Blase drückt. Kurzerhand nutzten daher etliche die Dixi-Toiletten der Bundespolizei am Grenzübergang. Auch hier haben am Sonntag Tobias Köhler und Kollegen Abhilfe geschaffen und zusätzliche mobile Toiletten organisiert, die am Testzentrum aufgestellt werden.
Feuerwehr aus Pomezi bringt warme Getränke
Am Samstagnachmittag und Sonntagmittag brachte die Feuerwehr aus dem zwei Kilometer entfernten Pomezi den Wartenden warme Getränke als nette Geste. Tobias Köhler und Landrat Peter Berek, der sich ebenfalls am Sonntagmorgen ein Bild von der Situation gemacht hatte, baten die Feuerwehrmänner und -frauen, mit dem Megafon auf Tschechisch auf die Corona-Regeln hinzuweisen. „Tatsächlich hielten die Leute umgehend den Abstand ein“, sagte Köhler. Auch die Polizei hatte ein Auge darauf und wies immer wieder die Wartenden an, Grüppchen aufzulösen und eine Maske zu tragen.
Die zuständigen Mitarbeiter des Landratsamtes und der Polizei waren zwar auf einen Andrang vorbereitet, aber mit einer derartigen Menschenmenge hatten sie nicht gerechnet. Wie sich herausstellte, hatte sich wohl bei den Grenzgängern aus Tschechien in Windeseile herumgesprochen, dass am Wochenende zunächst in kaum einem anderen Landkreis die Testzentren besetzt waren oder wenn, diese dann nur in geringem Umfang testen konnten. Einzig Schirnding arbeitete mit voller Kapazität, sodass viele Bürger aus dem Nachbarland auch von weiter entfernten Regionen sich hier testen lassen wollten.
Landrat Peter Berek konnte der Situation in Schirnding durchaus etwas Gutes abgewinnen: „Die Lage wird sich entspannen. Wir müssen nun einfach ein paar Tage durchhalten. Eines ist klar: Das einzige was jetzt zählt, ist, die Zahl der Corona-Infektionen nach unten zu bringen. Die vielen tschechischen Bürger hier wollen ja ebenfalls nichts anderes.“