BRK versorgt Stauopfer Schwere Unfälle auf der A3

Von Markus Roider

Laut ersten Informationen der Polizei seien mehrere Fahrzeuge in den Unfall vor der Ausfahrt zur Rastanlage verwickelt. Die Fahrbahn in Richtung Würzburg wurde komplett gesperrt. Ausgangspunkt des Unfalls sei ein Stau gewesen, der sich bereits in der Nacht nach dem Horrorcrash bei Wachenroth gebildet hatte.

 
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In den frühen Sonntagmorgenstunden ist auf der A3 zwischen den Anschlussstellen Höchstadt und Schlüsselfeld eine vierköpfige Familie aus Nordrhein-Westfalen verunglückt. Ihr Pkw kam von der Fahrbahn ab und prallte gegen einen Brückenpfeiler. Der Vater am Steuer erlitt lebensgefährliche Verletzungen. Die Mutter wurde schwer, die beiden Kinder blieben leicht verletzt.

Nach ersten Erkenntnissen zum Unfallhergang war die Familie aus dem Raum Olpe kurz vor 06.00 Uhr auf der A3 zwischen den Anschlussstellen Höchstadt und Schlüsselfeld in Fahrtrichtung Frankfurt unterwegs. Aus bislang unklaren Gründen kam ihr VW von der Fahrbahn ab und prallte dort frontal gegen einen Brückenpfeiler.

Rasch waren neben Streifen der Verkehrspolizei Würzburg-Biebelried der Rettungsdienst mit Notarzt und die Freiwilligen Feuerwehren aus Wachenroth, Mühlhausen und Höchstadt/Aisch vor Ort. Letztere befreiten den am Steuer eingeklemmten 45-jährigen Fahrer. Er erlitt lebensgefährliche Verletzung und wurde nach seiner notärztlichen Versorgung von einem Rettungshubschrauber in eine Klinik geflogen.

Seine 35-jährige Ehefrau auf dem Beifahrersitz erlitt schwere Verletzungen. Die beiden Kinder im Alter von zwei und fünf Jahren kamen vorsorglich ebenfalls ins Krankenhaus. Angehörige kümmern sich um den Jungen und das Mädchen. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Bamberg wurde zur Feststellung des Unfallhergangs und der Ursache ein Sachverständiger hinzugezogen.

Schwerer Folgeunfall in der Rettungsgasse

Der neuerliche Unfallverursacher, 53-jähriger Mann aus Hessen, soll laut Zeugenaussagen die Rettungsgasse genutzt haben. Mit hoher Geschwindigkeit sei er zwischen den beiden Fahrspuren an den wartenden Autos vorbeigezogen. Dann kam es zu einer heftigen Kollision. Dabei sollen mindestens drei oder vier weitere Fahrzeuge beschädigt worden sein, bevor seine Fahrt im Heck eines Lastwagens beendet war.

Der Unfallfahrer erlitt dabei schwere Verletzungen. Lebensgefahr kann derzeit nicht ausgeschlossen werden. Ob der Fahrer vorsätzlich handelte, oder ein gesundheitliches Problem vorliegt, war zunächst nicht bekannt. Zeugen berichten, der Mann habe die Rettungsgasse vorsätzlich durchfahren. Laut Polizeiangaben besteht aber auch die Möglichkeit, dass der 53-Jährige das Stauende übersah und dann in letzter Not in die Rettungsgasse auswich.

Der Verursacher wurde schwer verletzt und kam mit dem Rettungshubschrauber in eine Klinik. Zunächst konnte Lebensgefahr nicht ausgeschlossen werden, was sich aber zum Glück bei den folgenden Untersuchungen nicht bestätigte. In einem der weiteren Fahrzeuge war eine Hochschwangere als Beifahrerin. Die Frau wurde vorsorglich zur Untersuchung in eine Klinik gebracht. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft wurde zur Klärung der Unfallursache ein Sachverständiger hinzugezogen.

Drei der Pkw und der Sattelzug wurden so erheblich beschädigt, dass zur Bergung Abschleppdienste notwendig waren. Während der Dauer der Unfallaufnahme, Bergung der Fahrzeuge und Reinigung der Fahrbahn kam es zu erheblichen Verkehrsbehinderungen. Die Fahrbahn in Richtung Würzburg musste komplett gesperrt und der Verkehr von der Autobahnmeisterei Geiselwind an der Anschlussstelle Höchstadt-Nord ausgeleitet werden. Auch auf den Ausweichstrecken kam es zu erheblichen Verkehrsbehinderungen.

Rotes Kreuz versorgt Autofahrer

Unterdessen haben sich auch weitere kleinere Unfälle im Rückstau ereignet. Der Stau auf der A3 hat eine Länge von mehreren Kilometern erreicht. Die Temperaturen stiegen rasch auf über 30 Grad und rund 3000 Autos konnten über mehrere Stunden nicht vor und zurück. Die Versorgung der im Stau wartenden mit Getränken übernahm umgehend das Bayerische Rote Kreuz.

Nach ca. drei Stunden gelang es zumindest die im Stau zwischen Höchstadt-Nord und der Rastanlage Steigerwald wartenden Autofahrer über die Rastanlage zu lotsen und ihnen die Weiterfahrt zu ermöglichen. Erst nach fünf Stunden konnte aber die Sperrung der Fahrbahn aufgehoben werden. Neben der Verkehrspolizei Erlangen und dem Bayerische Rote Kreuz waren auch die Freiwilligen Feuerwehren Höchstadt, Mühlhausen und Baiersdorf, eingesetzt.