Brief aus Thailand Carl Steiner sendet „mein Vermächtnis“

Carl Steiner

Aus dem fernen Thailand hat Carl Steiner einen offenen Brief gesendet, um sich von der Bayreuther „Basketball-Community“ offiziell zu verabschieden. Der soeben ausgeschiedene Alleingesellschafter bezeichnet das Schreiben als „philosophisch gesehen, mein Vermächtnis“.

 
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Abschied nach fast 40 Jahren: Beim Medi-Heimspiel gegen den MBC Weißenfels ist Carl Steiner (Mitte) von den Geschäftsführern beider Klubs geehrt worden, Johannes Feuerpfeil (rechts) und MBC-Vertreter Martin Geissler (links). Der Vollzug der Übergabe an seine Nachfolger war dann für ihn aber noch einmal „ein sehr emotionaler Moment“. Foto: / Peter Kolb

Mit einem offenen Brief verabschiedet sich Carl Steiner nach nahezu vier Jahrzehnten aus der Führungsebene des Bayreuther Basketballs. „Philosophisch gesehen, sozusagen mein Vermächtnis“, schrieb der soeben ausgeschiedene Alleingesellschafter der Spielbetrieb-GmbH aus dem Urlaub in Thailand:

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Liebe Bayreuther Basketball-Community!

Wie Sie bereits wissen, habe ich in diesem Monat in den Amtsräumen des Notariats Zuber & Dr. Simon meine Anteile an der Bayreuther Basketball GmbH für 1 Euro an einen neuen Gesellschafterkreis übergeben. Dies war und ist natürlich – wie Sie sich bestimmt vorstellen können – ein sehr emotionaler Augenblick für mich gewesen. Nach fast vierzig Jahren liegt nunmehr die Verantwortung für den professionellen Bayreuther Basketball in anderen Händen.

Dies ist für mich auch der Anlass, mich bei allen meinen Mitstreitern über die Jahrzehnte zu bedanken. Das waren in der langen Zeit viele sehr wichtige Ehrenamtliche, bei der Gesellschaft angestellte Mitarbeiter, aber vor allem auch unsere wirtschaftlichen Unterstützer die Sponsoren und Fans.

Es freut mich sehr, dass sich nun eine breite Basis von 18 Gesellschaftern gefunden hat, die die Zukunft tragen werden. Besonders freut mich aber, dass sich zwei bisherige Aufsichtsräte sowie drei weitere bisherige Mitstreiter aus dem engsten Umfeld der Betreuung der Mannschaft ebenfalls engagiert haben.

Bei aller positiven Leidenschaft für den Sport wird es wichtig sein – das kann ich aus meiner jahrzehntelangen Erfahrung berichten – besonders auf die Einnahmeseite, die Sponsoren, Fans und sonstigen wirtschaftlichen Partner zu achten. Natürlich ist nicht auszuschließen, dass der eine oder andere Gönner, der mit mir als ehemaligen Unternehmer in besonderer Weise verbunden war, sein Engagement nicht in bisheriger Art und Weise fortsetzen wird. Aber auch hier sollte das wesentlich breiter angelegte Netzwerk der 18 neuen Gesellschafter Ausgleich schaffen können. Hilfreich dürfte sicher auch ein Geschäftsführer mit Erfahrung aus dem Basketballumfeld sein.

Nach den letzten sportlichen Ergebnissen werden wir wohl davon ausgehen müssen, in der nächsten Saison in der Pro A zu spielen. Das ist selbstverständlich nicht das Wunschszenario, jedoch auch kein Beinbruch. Vielleicht ist in dieser Liga eine Konsolidierung und die beabsichtige Neuausrichtung einfacher als unter dem permanenten, extremen wirtschaftlichen und sportlichen Druck der BBL. Für die Integration talentierter Bayreuther Nachwuchsspieler ist es so wohl auch besser.

Auch wenn ich jetzt die Verantwortung abgegeben habe, so werde ich doch dem Bayreuther Basketball als Fan eng verbunden bleiben.

21. April 2023 Carl Steiner