Die gekappten VW-Ziele trugen laut Marktbeobachter Andreas Lipkow von der Comdirect Bank zu Umschichtungen der Anleger von zyklischen und defensive Branchen bei. Vor diesem Hintergrund wurden RWE im Dax mit einem Anstieg um 3,7 Prozent zum Spitzenreiter. Sie erholten sich damit von ihrer jüngsten Kursflaute, die sie in der Vorwoche auf den tiefsten Stand seit August geführt hatte.
Die Papiere von Adidas profitierten unter den Dax-Gewinnern mit plus 1,3 Prozent von einer Kaufempfehlung von Société Générale. Die französische Bank rechnet ab dem kommenden Jahr wieder mit einem kräftigeren Wachstum des Sportartikelherstellers.
Übernahmefantasie hielt bei Qiagen das jüngste Kursfeuerwerk am brennen. Die Aktien rückten in der Spitze nochmals prozentual zweistellig auf den höchsten Stand seit 2001 vor, weil der Gendiagnostik- und Biotechkonzern eigenen Angaben zufolge gleich mehrere Interessenbekundungen für eine vollständige Übernahme erhalten hat. Am Ende betrug das Plus an der MDax-Spitze noch 8,3 Prozent.
Auf gesamteuropäischer Bühne folgte der EuroStoxx dem Dax etwas nach unten. Der Leitindex der Eurozone ging 0,18 Prozent tiefer bei 3704,92 Punkten aus dem Handel. Negativ waren auch die Vorzeichen beim französischen Cac 40, während der Londoner FTSE 100 knapp im Plus über die Ziellinie ging. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial tendierte zum europäischen Handelsschluss kaum verändert.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,35 Prozent am Freitag auf minus 0,33 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,06 Prozent auf 144,40 Punkte. Der Bund-Future lag zuletzt prozentual unverändert bei 170,83 Punkten.
Der Eurokurs legte weiter zu. Zuletzt wurde die Gemeinschaftswährung mit 1,1080 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zwischenzeitlich auf 1,1061 (Freitag: 1,1034) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9041 (0,9063) Euro gekostet.