Die Aktien von Bayer fielen um 2,1 Prozent. Hier machte sich Enttäuschung breit, weil das oberste US-Gericht in dem langwierigen Streit um angebliche Krebsrisiken glyphosathaltiger Unkrautvernichter einen Antrag des Dax-Konzerns zur Verhandlung eines Falls abgelehnte. Wirklich überraschend kam die Ablehnung aber nicht, daher ließ die erste heftige Reaktion im Verlauf wieder nach.
Noch düsterer ging es bei Fresenius Medical Care (FMC) zu, und dies ebenfalls wegen einer Entscheidung des obersten US-Gerichts, die allerdings gegen den US-Konkurrenten Davita fiel. Sie weckt Sorgen über die Höhe der Erlöse mit Dialysediensten für bestimmte Patienten. Im Dax brachen die Papiere von FMC um neun Prozent ein. Dies belastete auch die Titel des Mutterkonzerns Fresenius mit fast fünf Prozent.
Unter den deutschen Nebenwerten sackten die Aktien von Nordex um mehr als sieben Prozent ab. Trübe Eckdaten zum ersten Quartal mit einem vermeldeten Rutsch in die operative Verlustzone verunsicherten die Anleger in einem allgemein schwachen Umfeld für Energiewerte besonders stark. Die jüngst aus dem SDax abgestiegenen Papiere hatten in der Spitze sogar 13 Prozent verloren.
Gesprächsstoff lieferte außerdem der Online-Broker Flatexdegiro, der angesichts der jüngsten Geschäftsentwicklung mit einem Rückgang der Kunden-Aktivität in diesem Jahr rechnet. Die Aktie relativierte streckenweise deutliche Verluste aber noch auf ein Minus von 1,5 Prozent. Analyst Charles Mayne kappte zwar sein Kursziel deutlich von 32 auf 20 Euro, sieht damit aber weiterhin Verdopplungspotenzial.
Der Euro legte in einem insgesamt freundlichen Umfeld etwas zu. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,0549 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zwischenzeitlich auf 1,0550 (Montag: 1,0517) Dollar festgesetzt.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite am Dienstag von 1,55 Prozent am Vortag auf 1,64 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,41 Prozent auf 131,09 Punkte. Der Bund-Future legte um 0,03 Prozent auf 143,33 Punkte zu.