Blühwiese Es summt und brummt in Büchenbach

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Die Samen aus der Mischung „Lebendiger Acker“ sind auf Blühwiese in Büchenbach gut aufgegangen. Paul Schwind beobachtet die Bienen und Hummeln. ⋌Foto: Frauke Engelbrecht Quelle: Unbekannt

BÜCHENBACH. Zahllose kleine Wildbienen und Hummeln summen, große und kleine Falter flattern emsig, die verschiedensten Käfer krabbeln umher – es ist viel los auf der Blühwiese in Büchenbach. Anton Herzing und Paul Schwind vom Imkerverein Creußen haben die Fläche im April angelegt.

 
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„Es sah hier erst etwas traurig aus“, sagt Schwind. Die trockene Witterung in der Vergangenheit hat wenig Wachstum zugelassen. Doch jetzt sieht es anders aus. Über einen Meter hoch stehen die Pflanzen mittlerweile.

Zurzeit blühen die Sonnenblumen. Sie sind auch etwas später dran, weil der Regen gefehlt hat. Außerdem stehen Senfblüten und Bienenweiden noch vereinzelt. „Sie haben als Erste geblüht“, so Schwind weiter. Danach kamen Mohn und Kornblumen. Auch von ihnen sind auf der Blühfläche noch welche zu sehen. „Es waren insgesamt nur wenige und sie waren kurz gewachsen“, sagt der Imker.

Es fehlt der Klee

Weiter zu sehen sind noch Königskerze, Margerite, Flockenblume, Distel und Wegwarte. Zwischendrin gibt es noch vereinzelte Königs- und Nachtkerzen sowie Rainfarn und Wilde Karde. Üppig stehen die blühenden Stängel der Wilden Futtermöhre sowie der Färberkamille und des Großen Sauerampfers „Was nicht so gut aufgegangen ist, sind die verschiedenen Kleesorten“, sagt Schwind. Er schiebt die Halme etwas auseinander. Nur hier und da sind vereinzelt kleine Pflänzchen zu sehen.

Extrem heißer Sommer

Manche der Samen, die auf der rund einen halben Hektar großen Flächen auf der Anhöhe in Büchenbach ausgebrachten Blühfläche sind zweijährig. „Da sehen wir erst im nächsten Jahr, was aufgeht“, sagt Schwind. Der bislang extrem heiße Sommer hat ihnen schon zu schaffen gemacht.

Die Fläche wurde aber trotzdem nicht gewässert, man hat sie der Natur überlassen. Entfernt wurde nur der Ackerampfer so gut wie möglich. Seine Samen sind in jedem Boden drin und würde die Fläche schnell überwuchern, wenn man nichts gegen ihn unternehme, erklärt der Imker. Die ausgesäten Pflanzen würden kein Licht bekommen.

Es wurde noch nicht gemäht

Bislang wurde die Blühwiese auch noch nicht gemäht, sagt Schwind. Das werde man wohl auch auf das nächste Frühjahr verschieben. So könne die Fläche nicht nur ein Lebensraum für Hummeln, Bienen und Falter sein, sondern würde auch kleinen Tieren aus dem benachbarten Wald als Schutzzone dienen. Auch auf Düngung wird verzichtet.

Die Mahd wird schließlich zur Fütterung verwendet. „Anton Herzing gibt sie seinem Bruder zur Fütterung seiner Wildschafe“, erklärt Schwind. Gemäht wird mit einem Balkenmäher. Ein Kreiselmäher würde zu viel kaputt machen und auch die Tiere, die sich in der Wiese verstecken, hätten keine Chance. Beim Einsatz eines Balkenmähers könnten sie sich retten, so Schwind.

Anschließend soll die Fläche schonend geharkt werden – alles wie früher eben. „Das Landratsamt bezuschusst auch eine Mahd mit dem Balkenmäher“, sagt er weiter.

Biologischer Trittstein

Schwind und Herzing wollen mit ihrer Blühwiesen-Aktion einen biologischen Trittstein setzen, wie sie sagen. „Nun bräuchte es für das Ganze aber mehr Öffentlichkeit“, sagt Schwind. Kaum jemand weiß, wo die Fläche genau ist. Deshalb will er Kontakt mit der Stadt aufnehmen, dass zum Beispiel an der Ortsinfotafel ein Hinweisschild angebracht wird. „Die Leute müssen die Blühwiese unbedingt anschauen, sehen, was sich da getan hat“, appelliert er.

Vom Turbogras verabschieden

Außerdem wären viel Nachahmer wichtig. Vor allem auf die Kommunen setzt Schwind seine Hoffnung. In den Bebauungsplänen für neue Baugebiete müssten Blühflächen gleich mit aufgenommen werden, sagt er. Die Leute müssten sich von den schnell wachsenden Grünflächen, dem sogenannten Turbogras verabschieden. „Das muss einfach aus dem Gedächtnis raus“, fordert Schwind. Es entspreche viel mehr der Natur, wenn man einfach kommen lasse, was ausgesät wird. Die Ausschreibungen sollten von Anfang an so formuliert werden.

Der rote Sandboden in Büchenbach jedenfalls hat sich als geeignet für die Blühwiese erwiesen. Von den Samen der Blühmischung „Lebendiger Acker“ sind reichlich aufgegangen und haben für eine üppige Blühwiese gesorgt.

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