Blick aufs neue Jahr: IHK-Präsident sieht „Chance auf neuen Aufbruch“

Die Gesellschaft muss zu einem aufgeschlossenerem, respektvollerem Zusammenleben zurückfinden. Das betont Andreas Engel, Präsident der IHK zu Coburg, mit Blick auf das neue Jahr.

 
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„Es kommt darauf an, die optimistische Einstellung weiterzugeben, dass wir die anstehenden Herausforderungen bewältigen werden“ – Andreas Engel, Präsident der Industrie- und Handelskammer zu Coburg. Foto: IHK Coburg

Coburg - Andreas Engel, Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Coburg, zieht eine durchwachsene Bilanz des Wirtschaftsjahres 2021. „Wir stehen am Anfang des nunmehr dritten Corona-Jahres und gehen bei fortschreitendem Impferfolg hoffentlich nachlassendem Pandemie-Druck entgegen“, schreibt Engel mit Blick auf 2022. Auch wenn der konjunkturelle Aufschwung im vergangenen Jahr hinter den Erwartungen zurückgeblieben sei, „haben unsere Unternehmen doch gezeigt, dass sie sich mit Pragmatismus und Flexibilität auf die Corona-Situation einstellen können“, so Engel. Die weitere Entwicklung werde allerdings vom künftigen Pandemie-Verlauf abhängen.

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In diesem Zusammenhang sei dem IHK-Präsidenten „ein Punkt besonders wichtig zu betonen: Wir können alle Widrigkeiten überwinden – die vielfachen Herausforderungen durch den Strukturwandel ebenso wie die Pandemie – wenn wir wieder zu aufgeschlossenerem, respektvollerem Zusammenleben zurückfinden, mit einem Grundkonsens gemeinsamer Werte, mit Verbundenheit zu unserem Gemeinwesen.“

Für die jetzt anstehenden Fragen gebe es keine vorgefertigten Antworten, keinen „Masterplan. Deshalb gelte es, Trennendes zu überwinden, andere Ansichten – auch wenn man diese nicht teile – trotzdem auszuhalten und sich damit zu befassen, statt sie auszugrenzen. „Wir sollten den Austausch von Fakten und Argumenten, die Pluralität der Meinungen und Auffassungen wieder mehr in den Fokus rücken“, betont Andreas Engel. Respekt, Toleranz und Konsensfähigkeit seien die Eckpfeiler, „damit unsere Wirtschaft prosperiert und der gesellschaftliche Zusammenhalt gestärkt wird“.

„Abstand halten“ sollte ausschließlich aus Gründen des Infektionsschutzes gelten. „Stattdessen brauchen wir wieder mehr Hinwendung zu den Mitmenschen, der Gesellschaft, unserem Gemeinwesen – und das ist mein persönlicher Wunsch für uns alle“, erklärt der IHK-Präsident. Das kommende Jahr trage nach seiner Einschätzung die Chance auf einen neuen Aufbruch in sich, „um den unaufhaltsamen Wandel in Gesellschaft und Wirtschaft positiv zu gestalten“. Es komme darauf an, die optimistische Einstellung weiterzugeben“, dass wir die anstehenden Herausforderungen bewältigen werden“. Dazu könne jeder Einzelne einen Beitrag leisten.

Andreas Engel ist Ende November von der Vollversammlung einstimmig als Nachfolger von Friedrich Herdan als Präsident der IHK zu Coburg gewählt worden. Herdan hatte auf eine Wiederwahl verzichtet, Engel war sein Wunschkandidat. Die Industrie- und Handelskammer vertritt rund 8500 Unternehmen in der Stadt und im Landkreis Coburg.