Blao wie Blau

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Blao ist die neue Band von Siggi Michl (links). Mit dabei sind Mike Müller (Schlagzeug), Bernd Zirovnicky (Keyboards) und Klaus Metzler (Bass, von links) sowie Werner Pöhlmann (Gitarre, nicht im Bild). Am 5. Januar hat Blao Bayreuth-Premiere im Becher-Saal. Foto: red Foto: red

Es klingt sofort vertraut. Auch wenn man erst ein bisschen reintauchen muss in dieses O am Schluss des Wortes Blao. Aber wenn man es in der Mundart ausspricht, ein Mal, zwei Mal, dann merkt man keinen Unterschied mehr zwischen Blau und Blao. Nur dass Blao ein bisschen heimischer klingt. Blao - die neue Band von Siggi Michl. Eine Band, die sich dem Fränkischen verschrieben hat, feiert ihre Bayreuth-Premiere am 5. Januar im Becher-Saal.

 
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Siggi Michl ist ein bunter Hund in Bayreuth und Umgebung. Musikalisch gesehen auf jeden Fall. Weil man bunte Hunde eben kennt. Michl kennt man als Puppenspieler, als Theater-Schauspieler, aber vor allem als Musiker. Landmusigg, Derabeudisches Orkester Oberfranken, Dudn und Blosn - das sind die aktuellen von "bestimmt zehn, elf Bandprojekten aus den vergangenen zehn Jahren. Gonzos Dixie Combo gibt es jedoch schon seit 37 Jahren", sagt Michl am Dienstag im Gespräch mit unserer Zeitung. Und jetzt kommt eine weitere Band dazu, die mit dem ungewöhnlichen Namen: Blao.

So viele Lieder übrig für eine neue Band

Er habe mal, sagt Michl, einen musikalischen Kassensturz gemacht. Und dabei ist ihm aufgefallen, dass viele Songs übrig waren, weil sie so recht nicht zu einem der Bandprojekte passen wollten. "Es waren auch ein paar bluesige dabei. Und irgendwie ist mir aufgefallen, dass wir auch im Bandumfeld einige blaue Autos haben. Das hat sich zwangsläufig ergänzt mit meinem Wunsch, mal einen kurzen, knackigen Bandnamen zu haben." Blau allerdings gab es schon. Gerade im Internet - wie Sand am Meer. Den entscheidenden Tipp habe ihm seine Frau gegeben: "Ersetz doch das U durch ein O. Und schon hatte ich vor allem bei der Internetadresse freie Sicht bis zum Mittelmeer", sagt Michl und grinst.

Selbstgeschriebene Musik, fränkische Texte

Blao macht, was Michl aus der Feder kommt: Selbstgeschriebene Musik mit fränkischen Texten. "Es sind natürlich ein paar bluesige Sachen dabei, aber wir sind insgesamt doch eher in der positiven Ecke unterwegs", sagt Klaus Metzler, der in der neuen Band den Bass spielt und wie Michl singt. Ein kraftvolles, treffendes Fränkisch, das die Musik authentisch macht, nennt Michl das Gesamtwerk von Blao. Aber eben nicht unter dem "Stempel, den man sofort aufgedrückt bekommt, sobald man Fränkisch auf die Musik drauf schreibt: drollig oder witzig", sagt Klaus Metzler. Denn: "Fränkich ist nichts weiter als die Sprache, die ich spreche. Warum soll ich die Lieder dann in Englisch schreiben oder singen?", sagt Michl.

Projekt wächst über langen Zeitraum

Das Projekt ist über einen längeren Zeitraum gewachsen, sagt Frontmann Michl. Erst war die Idee der neuen Band, "eben Zeit, mal wieder was Neues zu machen", dann die Suche nach den Musikern, die an dem Strang mitziehen könnten. Mike Müller als Schlagzeuger ist schnell gesetzt. Klaus Metzler spricht Michl auf der Landesgartenschau an, nach einem Auftritt mit Christine Set The Scene, der Band, in der er hauptsächlich den Bass spielt. "Das Schwierigste war die Suche nach einem Keyboarder. Es war in der Entwicklungsphase mal einer da, dann ging er wieder", sagt Siggi Michl.

Schwierige Suche nach einem Keyboarder

"Vor lauter Verzweiflung" habe er bei einem internationalem Musikversand in der Rubrik Musiker sucht Gruppe nach Keyboardern gesucht. "Es waren genau zwei drin. Einer aus Bayreuth, einer aus Kronach. Von den beiden musste es einfach einer werden." Seitdem ist Bernd Zirovnicky dabei, der eigentlich aus Dietenhofen stammt. "Womit die Band praktisch einen internationalen Touch bekommt", wie Metzler sagt. Und da "ich mich zwar ganz ordentlich auf der Gitarre begleiten kann, aber dachte, es wäre ganz gut, wenn wir noch jemanden hätten, der richtig gut spielt", wie Michl sagt, gibt es auch noch einen weiteren Gitarristen: Werner Pöhlmann, der seit mehr als 50 Jahren bei den Silhouettes die Saiten bedient.

Alles aus dem musikalischen Gemüsegarten - und vor allem Spaß an der Musik

Musikalisch können die Gäste beim Premierenkonzert in Bayreuth am 5. Januar ab 20 Uhr im Becher-Saal eine bunte Mischung erwarten. "Blues, Rock, Pop", sagt Metzler. "Eingängige Musik, bei der man gleich mitsummen kann." Aber "auch nicht so ganz unkompliziert", fügt Michl mit einem Lächeln. Die ersten kleineren Konzerte seien beim Publikum schon gut angekommen. "Die Leute mögen es. Das Ding hat schon Potenzial", sagt Metzler. "Und wir haben einen Haufen Spaß dabei, sind mächtig dankbar für ein kleines Publikum, das zum Hören kommt."

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