Bindlacher Brettspieltage 200 Spiele stehen zur Wahl

Jede Menge Spiele kann man bei den Brettspieltagen ausprobieren. Stefan Schröder präsentiert hier nur einen kleinen Teil davon. Foto: /Stefan Schreibelmayer

Brettspiele: Das heißt Strategie oder auch mal Glück und meist jede Menge Spaß – ein sozialeres Miteinander gibt es kaum. Das zur Hochzeit der Corona-Pandemie zumindest außerhalb des Familienverbunds jäh ausgebremst wurde. Jetzt ist es wieder möglich. Zum Beispiel bei der zweiten Auflage der Bindlacher Brettspieltage am Wochenende in der Bärenhalle. Das Motto: Einfach vorbeikommen, mitspielen - und zwar umsonst.

 
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Stefan Schröder fiebert dem Samstag und dem Sonntag entgegen. Er ist der Vorsitzende des Bindlacher Brettspielvereins und hat „einfach richtig Bock auf diese Veranstaltung“. Das gelte auch für die gut 30 Vereinsmitglieder, die sich den Beinamen Outlawkumpels gegeben haben. Was auch etwas mit dem Lieblingsspiel der Schröders zu tun hat. Das heißt „Bang“ und am Sonntag finden darin sogar die offiziellen deutschen Meisterschaften statt.

Aber der Reihe nach. Vor allem wollen Schröder und seine Mitstreiter, darunter seine Frau Julia, möglichst viele Spielbegeisterte in die Bärenhalle locken. Vor drei Jahren ist ihnen das schon einmal gelungen, rund 750 Besucher waren es insgesamt bei der ersten Auflage der Veranstaltung. Doch als sich 2020 ein mindestens ebenso guter Besuch andeutete, musste die Veranstaltung kurzfristig abgesagt werden.

Viel Platz in der Bärenhalle

Umso mehr hofft Schröder, dass die Spielebegeisterten es kaum abwarten können, wieder an so einem Event teilnehmen zu können. Genug Platz ist in der Bärenhalle jedenfalls, genug auch, um gegebenenfalls Abstand halten zu können. Wobei keine Maskenpflicht herrscht, die Vereinsmitglieder aber zumindest eine dabei haben werden. „Wenn jemand das möchte, werden sie die auch anziehen, während er ein Spiel erklärt“, sagt der 33-Jährige.

Und erklären werden sie schon ein bisschen was müssen. Denn es stehen rund 200 Spiele zur Auswahl. „Alles Neuheiten aus den vergangenen drei, vier Jahren, die uns die Hersteller zur Verfügung gestellt haben“, sagt Schröder. Da das einfach zu viele sind, haben er und andere Vereinsmitglieder eine Vorauswahl getroffen und sich dabei auf gut 30 Spiele festgelegt: „Die können wir auch alle erklären. Gespielt werden können aber alle 200“, sagt Schröder.

Für den Kinderspielpreis nominiert

Hinzu kommt ein extra Kinderspielbereich, in dem acht ausgewählte Spiele bereitliegen. Schöner Zufall: Darunter sind laut Schröder auch alle drei Nominierten für den deutschen Kinderspielpreis 2022. Hier wird es auf Wunsch auch eine Beratung und Tipps für Eltern geben, wie diese ihre Kinder ans Spielen heranführen können.

Doch damit noch nicht genug. Es gibt auch noch zwei mobile Escape-Rooms und andere Angebot für Interessierte, die vielleicht nicht ganz so die Brettspielfanatiker sind und sich selber ein bisschen bewegen wollen. Möglich ist das in der Ecke mit Geschicklichkeitsspielen, etwa eines, bei dem mit kleinen Wurfsäckchen eine Art Boule gespielt wird. Oder ein Tischfußballspiel, bei dem sich die Spieler per Magnet verschieben lassen.

Eintritt wird an den beiden Tagen übrigens nicht verlangt. Die Zielgruppe laut Schröder: „Jeder, der Lust hat, von jung bis alt.“ Er hofft dank einiger Sponsoren auf den Werbeflyern und des Kaffee- und Getränkeverkaufs bei plus-minus Null herauszukommen, fände aber auch ein kleines Minus nicht tragisch.

Deutsche Meisterschaft

Und dann ist da ja auch noch die deutsche Meisterschaft im „Bang!“, die am Sonntag ab 10.30 Uhr stattfindet. Auch hier gilt: Mitspielen kann jeder, wenn er pünktlich da ist. Besser für die Planung, so Schröder, ist aber eine vorherige Anmeldung über die Webseite http://bsv-bindlach.de/. Bei dem Spiel geht es um einen Sheriff im Wilden Westen, der sich mit jeder Menge Verbrechern, den Outlaws auseinandersetzen muss. Wobei außerdem noch ein Kopfgeldjäger sein eigenes Süppchen kocht. „Da ist Taktik gefragt, trotzdem können es auch Anfänger schnell spielen, und es geht oft turbulent zu“, schwärmt Schröder von seinem Lieblingsspiel, in dem seine Frau schon mal deutsche Meisterin war. Mit 25 bis 30 Mitspielern aus ganz Oberfranken und vielleicht auch knapp darüber hinaus rechnet Schröder hier.

Er selber und die meisten Vereinsmitglieder werden wohl nicht so sehr zum Spielen kommen, sind mit organisatorischen Aufgaben betraut. Aber sie spielen ja auch sonst sehr viel. Die Schröders zum Beispiel im Schnitt fünf Mal die Woche mit ihren drei kleinen Kindern. Und dann gibt es da ja auch noch den festen wöchentlichen Spieleabend des Vereins im extra dafür eingerichteten großen Kellerraum des Hauses der Schröders.


Die Brettspieltage finden am Samstag und Sonntag, 28. und 29. Mai, jeweils von 10 bis 18 Uhr in der Bindlacher Bärenhalle statt. Der Eintritt ist frei. Anmeldung wird nur erbeten für die deutsche Meisterschaft im „Bang!“, und zwar im Netz unter http://bsv-bindlach.de/

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