Warmensteinach Hier wird schon mal auf dem Motorrad geheiratet

Harald Judas

Den Brückentag nutzen, auf das Motorrad setzen und auf ins schöne Fichtelgebirge, wo man Freunde trifft. Nach dem Motto handeln die Besucher des Motorradwochenendes in Warmensteinach.

 
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Einige der Gruppen sind seit vielen Jahren treue Gäste, wenn es vier Tage lang darum geht, tagsüber die Region zu erkunden und abends in gemütlicher Runde über das gemeinsame Hobby zu fachsimpeln. Man kennt sich längst und seit Jahren. Und so sprechen die Motorradfahrer auch von einem Familientreffen.

Manche verbinden besondere Erlebnisse mit Warmensteinach. Mit Erich Guttroff und Barbara Schießl aus Regensburg war beispielsweise ein Paar zu Gast, das sich in Warmensteinach bei einer Motorradhochzeit Ja-Wort gab und seitdem immer wieder auch das Motorradwochenende ansteuert. Diesmal sind mit einem Ural-Gespann gekommen. „Ein Winterfahrzeug, aber mit großem Kofferraum“, erzählt Erich Guttroff schmunzelnd.

Mit den Gespann waren sie auch schon mehrmals in Norwegen. „Da sind wir bekannt, wie die bunten Hunde.“ Er ergänzt aber auch gleich, dass der Norden deshalb nicht ihre Vorzugsziel ist. „Wir fahren überall hin.“

Besonders freut sich Organisatorin Regina Rabenstein, Mitarbeiterin der örtlichen Tourist-Information, wenn Gäste der ersten Stunde kommen. Klaus Weckner (66) aus Stade bei Hamburg ist einer von ihnen und nimmt 540 Kilometer Anreise auf sich. Als Landwirt, der zwar seinen Hof übergeben hat, ist er eigentlich trotzdem noch stark eingespannt. Doch lässt er sich das Motorradfahren und das Motorradtreffen nicht nehmen. „Ich habe feste Termine, außer Warmensteinach noch zwei“, erklärt er.

An dem Wochenende dominieren jedenfalls in Warmensteinach die Motorradfahrer deutlich das Bild. Und im ganzen Fichtelgebirge sind Gruppen unterwegs. Bei den gemeinsamen Ausfahrten wurden 80 Teilnehmer am Freitag und über 100 am Samstag gezählt. Helmut Mayer, einer der Tourguides erzählt, dass bei den Touren stets auf eine breite Auswahl geachtet werde. „Alles ist dabei, Frankenwald, Hersbrucker Schweiz, Tschechien.“ Dass er sich über noch mehr Zuspruch gefreut hätte, das verheimlicht indes Franz Achziger von den Motorradfreunden Warmensteinach nicht. Mit Blick auf die kühle Witterung stellt er fest: „Es sind doch einige da“. Und eben auch viele Stammgäste: „Die Westerwälder, die Frankfurter“, nennt er nur einige Beispiele aus der großen Familie, die sich trifft.

„Wir sind schon viele Jahre hiev“, bestätigt auf Nachfrage Thomas aus dem Westerwald gerne. Mit elf Motorrädern sind sie diesmal die größte Gruppe.

Dazu gehört freilich auch, sich abends zusammensetzen. Am Donnerstag traf man sich in „Schewels Fahrerlager“. Neu war, dass am Freitagabend der Treff zum Hans das Ziel war, während man sich am Samstag in der Sportheimgaststätte zusammenfand.

Insgesamt wurde auch der weitere Ziel des Motorradstammtisches Warmensteinach erreicht, einfach für Leben in Warmensteinach an dem verlängerten Wochenende zu sorgen. Und so auch einen Beitrag für den Tourismus zu leisten.

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