Endzeit-Stimmung flammt auf, wenn die blinden Fenster in dem verfallenen alten Fabrikgebäude, dessen mit Graffiti besprayte Fassade den Bühnenhintergrund bildet, orange aufleuchten. „Wohin soll'n ma rennen, wenn alles wird brennen, wenn all's wird brennen am letzten Tag?“ Wie so oft legt Hubert von Goisern seine Finger in offene Wunden der Gesellschaft. Engagiert erzählt der in Sachen Musik Weitgereiste von den Inuit in Ostgrönland und von den islamischen Fundamentalisten im ägyptischen Asyut, von Erderwärmung, Terror und anderen menschengemachten Katastrophen. „Wie lang's die Welt no geb'n wird“, das, so singt er, könne schließlich niemand wissen.
Mit "Brenna tuats guat", "Weit, weit weg" und "Heast as nit" kehrt der Unangepasste gegen Ende des Konzerts zu Bekannterem zurück. Die Menschen in der Oberfrankenhalle stehen von ihren Stühlen auf, klatschen und singen mit. Und so gehen die Fans, die das Alte lieben, ebenso zufrieden nach Hause wie die, die – wieder einmal – eine neue Seite an Hubert von Goisern entdecken wollten.