Land unter Warnstufe drei im Landkreis Kulmbach

Klaus Rössner

Am prekärsten im Landkreis ist die Situation am Mittwoch in Mainleus: Die Auen zwischen der Markt-Gemeinde und dem Kulmbacher Ortsteil Melkendorf werden großflächig überschwemmt. Aber es gibt Hoffnung.

 
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Landkreis - Bedingt durch die Schneeschmelze und die ausgiebigen Regenfälle sind große Wassermassen zusammengekommen, die Flüsse und Bäche anschwellen ließen. Vor allem der Weiße Main, der im Fichtelgebirge entspringt, hat Wiesen und Felder geflutet. Aber auch am Unterlauf der Steinach und im Schorgasttal gab es Überschwemmungen. Zugespitzt hatte sich die Situation vor allem durch die heftigen und dauerhaften Niederschläge, bei denen Werte von bis zu 40 Liter pro Quadratmeter erreicht wurden. Der Boden konnte das Wasser nicht mehr auffangen, nachdem er bereits durchnässt war. Und so traten am Dienstag und Mittwoch Bäche und Flüsse über ihre Ufer.

Am prekärsten war die Situation im Gemeindebereich Mainleus: Die Auen zwischen der Marktgemeinde und dem Kulmbacher Ortsteil Melkendorf waren großflächig überschwemmt. Hier lag Meldestufe drei vor. Damit war dieser Bereich einer der wenigen Landstriche in Nordbayern, der diese Klassifizierung erreichte. Ähnliche Pegelstände wurden nur aus dem Coburger Land (Itzgrund) gemeldet. Ein klassisches Hochwassergebiet ist das Tal des Weißen Mains zwischen Trebgast und Kauerndorf. Dort musste die Zufahrt zum Ortsteil Ebersbach für den Verkehr gesperrt werden. Das Vereinsheim des TSV Ködnitz lag wie auf einer Insel von den Fluten umschlossen.

Wenige Kilometer entfernt hatte auch die Schorgast ihr angestammtes Bett verlassen und die Wiesen unterhalb der neuen Talbrücke bei Untersteinach geflutet. Der Rad- und Fußweg in Richtung Kulmbach war nicht mehr passierbar. Nicht besser erging es den Stadtsteinachern: Auch dort musste der Weg bei den Heimgärten gesperrt werden. Von größeren Einschränkungen, wie sie früher mehrfach in der Wehrstraße oder in der Kulmbacher Straße vorkamen, blieben die Bewohner jedoch verschont: Hier haben Maßnahmen der Hochwasserfreilegung Früchte getragen.

Insgesamt jedoch gab es im Kulmbacher Land keine größeren Schwierigkeiten: Feuerwehren und THW mussten nicht ausrücken, nachdem in den meisten Fällen lediglich die Meldestufen 1 oder 2 erreicht wurden.

Am Dreikönigstag sanken an den Gewässern im oberen Maingebiet die Stände. Donnerstagabend galt zwar in Mainleus nach wie vor Meldestufe 2, doch das Wasserwirtschaftsamt Hof geht davon aus, dass schon bald die Meldestufe 1 erreicht wird. Auch in Ködnitz geht das Amt von einer zunehmenden Entspannung der Lage aus, sodass die Meldestufe 1 für den Weißen Main bald unterschritten wird. Auch der Pegel der Unteren Steinach sinkt weiter.

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