Hoeneß hatte erst Anfang Mai sein 40-jähriges Amtsjubiläum als Manager und Macher des Vereins gefeiert. "Ich werde mich nach der Saison in aller Ruhe mit meiner Familie zusammensetzen und bis Ende Juni entscheiden, ob ich noch einmal antrete oder nicht. Diesen Fahrplan kennen alle im Verein", hatte Hoeneß anlässlich des Jubiläums in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur erklärt. "Ich bin in der Sache total entspannt. Eines ist aber auch klar: Man darf sich nicht einbilden, dass man unersetzlich ist. Jeder ist ersetzbar", fügte der Weltmeister von 1974 hinzu.
Hoeneß soll planen, den stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden und ehemaligen Adidas-Chef Herbert Hainer als Nachfolger für seine bisherigen Ämter vorzuschlagen. Seit Ende 2016 ist Hoeneß zum zweiten Mal Präsident des deutschen Rekordmeisters, nachdem er im März 2014 nach der Verurteilung zu einer Freiheitsstrafe wegen Steuerhinterziehung von seinen Ämtern zurückgetreten war.
Als künftiger Vorstandsvorsitzender soll der einstige Bayern- und Nationalmannschaftstorwart Oliver Kahn kommen. Kahn soll ab 2020 zunächst auf Probe einsteigen und später den Job von Rummenigge übernehmen, der Ende 2021 aufhören will. Hoeneß hatte immer betont, ihm sei wichtig, dass Rummenigge und er nicht zur selben Zeit ihre Ämter aufgeben.
"Mir gefällt Olivers Entwicklung nach der Spieler-Karriere. Er hat sich als Experte im Fernsehen fantastisch entwickelt, ein Fernstudium in Betriebswirtschaft gemacht und eine Firma gegründet", hatte Hoeneß im dpa-Interview gesagt. "Wir haben hier jemanden, der den Fußball als Torwart auf allerhöchstem Niveau erlebt hat und zugleich in der Lage ist, im wirtschaftlichen Bereich seinen Mann zu stehen. Das reizt uns so."