Konstanz herrscht bei der Trinkwasserversorgung. Durch das rund 340 Kilometer lange Netz der Stadtwerke flossen im vergangenen Jahr 5,2 Milliarden Liter Trinkwasser, was nahezu identisch ist mit dem Wert aus dem Jahr 2022. „Wir haben in den vergangenen 25 Jahren extrem viel in unsere Trinkwasserversorgung investiert“, betont Bayer. „Wir nehmen die Generationenaufgabe Trinkwasserversorgung sehr ernst und investieren auch aktuell wieder, um unseren Kindern und Enkeln eine gute Infrastruktur übergeben zu können.“
Der wirtschaftlichen Erholung der Energiesparte steht das Ergebnis der Sparte Verkehr und Bäder entgegen. Diese ist laut Jürgen Bayer gezwungenermaßen defizitär. Im Wirtschaftsjahr 2023 betrug das Minus 9,5 Millionen Euro – rund 1,5 Millionen Euro mehr als noch im Vorjahr. „Mit ÖPNV und Bädern lässt sich kein Geld verdienen, wenn sich alle das Angebot leisten können sollen.“
Zwar haben sich sowohl die Fahrgastzahlen mit 6,1 Millionen (2022: 5,3 Millionen) als auch die Zahl der Badegäste in den Stadtwerke-Bädern nach der Corona-Pandemie wieder erholt, allerdings fielen staatliche Ausgleichszahlungen weg, die während der Pandemie aufgrund ausbleibender Fahrgäste und zeitweise geschlossener Bäder flossen.
Besonders stark ist das Ergebnis der Lohengrin-Therme, die im vergangenen Jahr 139.000 Gäste besuchten – immerhin knapp ein Viertel mehr als noch im Jahr 2022. Ebenfalls nach oben gingen die Besucherzahlen im Stadtbad (2023: 78.000; 2022: 69.000). Kreuzsteinbad und Freiluftbad blieben vergleichsweise konstant bei 135.000 Besuchern (2022: 129.000).
Ebenfalls auf ähnlichem Niveau ist die Auslastung der Parkeinrichtungen der Stadtwerke Bayreuth: Im vergangenen Jahr verzeichnete das Unternehmen 275.000 Kurzparkvorgänge – 2022 waren es lediglich 4000 weniger.
Sowohl Bäder und ÖPNV seien klassische Daseinsvorsorge. „Diese fast zehn Millionen Euro stemmen wir für Bayreuth und entlasten damit den städtischen Haushalt beträchtlich. Zusätzlich zur Gewinnbeteiligung für das Bayernwerk, das an unserer Energiesparte beteiligt ist.“ Diese betrug im Jahr 2023 rund 2,1 Millionen Euro. „Das laufende Geschäftsjahr verlaufe positiv – die Stadtwerke planen mit einem ausgeglichenen Ergebnis.
Geld werden die Stadtwerke in Zukunft in jedem Fall noch viel benötigen, immerhin hat das Unternehmen große Pläne: Die Energiewende erfordert steigende Investitionen ins Stromnetz und im Zuge der Wärmewende wird die Fernwärme in Bayreuth eine größere Rolle spielen.
Außerdem wollen die Stadtwerke auch in Zukunft in die Produktion von regenerativem Strom investieren: Nach der Beteiligung am Windpark im Lindenhardter Forst planen die Stadtwerke aktuell eine 17-Megawatt-Freiflächen-Photovoltaikanlage im Stadtgebiet. Mit diesem Strom wollen die Stadtwerke künftig selbst grünen Wasserstoff herstellen und die Busflotte auf Wasserstoff umstellen. Sieben Millionen Euro an Fördergeldern sind seitens des bayerischen Wirtschaftsministeriums für die Wasserstoff-Offensive bereits zugesagt.
Und das Ergebnis der Lohengrin-Therme soll durch die geplante Hotelansiedlung Aufwind erfahren. „An Herausforderungen wird es uns definitiv nicht mangeln“, sagt Jürgen Bayer. Hinzu komme die notwendige Investition in eine neue Firmenzentrale.