Betzenstein feiert Theaterstück über den Bau des Tiefen Brunnens

Von Klaus Trenz
Zur feierlichen Wiedereröffnung des Baudenkmals Tiefer Brunnen spielt die Laienspielgruppe Betzenstein die Geschehnisse rund um den sechsjährigen Bau des Brunnens im 16. Jahrhundert. Foto: Klaus Trenz Quelle: Unbekannt

BETZENSTEIN. Die Sanierung des Tiefen Brunnens in Betzenstein ist beendet und wird am Samstag, 18. Mai, um 17 Uhr, gefeiert. Zur Aufführung kommt auch ein Theaterstück von Mundartdichter Walter Tausendpfund – eine Neuauflage des Stücks, das schon 2011 beim 400. Jubiläum der Stadterhebung gespielt wurde.

 
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Es handelt vom Bau des Tiefen Brunnens in den Jahren 1543 bis 1549 und wird historische Fakten mit einer Portion Humor und mit der Vorstellungskraft, wie das denn damals abgelaufen sein könnte, verknüpfen.

Monatelange Vorbereitung

Bereits im Oktober vergangenen Jahres haben sich die 17 Laiendarsteller mit ihren Texten befasst und im Dezember mit den Proben begonnen. Der Ratsherr alias Klaus Reinhardt fühlt sich beim Fototermin mit der kompletten Truppe in seinem Kostüm nicht sehr wohl, nimmt das aber mit Humor. Das Ganze ist ihm irgendwie zu schlapperig: „In das Kostüm muss ich mich noch ein bisschen einleben.“

In den Text hat er sich bereits eingefunden. Beim ersten Lesen und auch noch beim zweiten Mal hatte er da noch seine Schwierigkeiten, weil er in Mundart geschrieben ist. So etwas ist er nicht gewohnt. „Aber man kommt dann schon rein“, sagt er, vor allem, nachdem man den fränkischen Text auch gesprochen hat.

Man hat nicht nur deswegen viel Spaß bei den Proben. So soll es auch sein, meint der vornehme Ratsherr Tetzel alias Lothar Eckart, der als Neubürger Betzensteins mit der fränkischen Mundart offenbar keine Probleme hat. Er ist auch im Ensemble ein neues Mitglied. „Das ist die beste Gelegenheit sich hier zu integrieren“, sagt Eckart, „Theaterspielen macht immer Spaß.“

"Wir leben das Stück"

Ratsherr Tetzel aus Nürnberg – Betzenstein war damals in Besitz der Nürnberger – wird im Stück von den Betzensteinern gebeten, ihnen als Sachverständiger zur Seite zu stehen. Eine lange Trockenheit führt 1543 dazu, dass sich die Betzensteiner entschlossen, selbst einen Brunnen zu graben. Man hatte mehr oder weniger die Nase voll, das Wasser mühsam aus dem Trubachtal heranzuschaffen.

Hüne Harald Bammler spielt so einen Wasserfahrer, der schwer schuften musste, damit die Betzensteiner nicht verdursteten. Und das mit Leidenschaft: „Wenn jeder in seine Rolle reinschlüpft, dann wird das Theaterspielen interessant.“ Das meint auch Georg Fenzel, der den Bürgermeister mimt: „Bis jetzt haben wir gespielt und jetzt gehen wir raus und leben das Stück.“

Freier EIntritt

Das wird schon am Samstag, 11. Mai um 18 Uhr auf dem Marktplatz sein, wo das Stück das erste Mal aufgeführt wird. Bei freiem Eintritt, wobei Spenden jederzeit willkommen sind.

Horst Fietta wird dann als Wasserfinder wieder mit seiner Wünschelrute das kostbare Nass in der Tiefe ausfindig machen: „Ich war mir da sicher, das war kein Zufall und ich weiß das noch genauso wie heute.“

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