Besuch an der Fos Jörg Nürnberger stellt sich Schüler-Fragen

Fast doppelt so lange wie geplant stellte sich Jörg Nürnberger den Fragen der Schüler. Foto: /Sascha Fuchs

Zum Europatag nahm sich der Bundestagsabgeordnete der SPD die Zeit und besuchte die Fos in Marktredwitz. Die Fragen der Schüler waren durchaus kritisch.

 
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Ein bisschen Bundestags-Luft schnuppern konnten die Schüler der Fachoberschule (Fos) in Marktredwitz dank des Besuchs von Jörg Nürnberger. Der Bundestagsabgeordnete aus dem Wahlkreis Hochfranken nahm sich am sogenannten Europatag die Zeit und stellte sich den – mitunter durchaus kritischen – Fragen der Schüler.

Dass die Schüler von ihren Lehrern gut auf den Besuch von Nürnberger vorbereitet wurden und sich auch selbst intensiv mit aktuellen Themen beschäftigen, zeigte sich schnell. Denn schon die Einstiegsfrage eines Schülers der Fos drehte sich um ein Thema, dass wohl so ziemlich jeden Bürger interessieren dürfte: „Deutschland ist der größte Nettoeinzahler in der EU. Wie kann es sein, dass für uns trotzdem nur die Steuern ansteigen?“ Für die Antwort nahm sich der Bundestagsabgeordnete viel Zeit. Die Kurzfassung: „Steuererhöhungen seitens der EU gab es schon länger keine mehr. Das Gefühl, dass wir immer mehr zahlen, mag stimmen, durch steigende Preise im Supermarkt und anderswo. Aber es ist nicht so, dass wir durch die EU nur Nachteile haben.“

Fast doppelt so lange wie geplant

Ohnehin dauerte Nürnbergers Besuch fast doppelt so lange wie ursprünglich geplant. Das lag vor allem am regen Interesse der Schüler, mit dem auch die Organisatoren Markus Schreyer und Dietmar Föhst nicht gerechnet hatten. „Angesetzt waren ja 45 Minuten, aber jetzt wissen wir für ein nächstes Mal, worauf wir uns einstellen können“, sagte Schreyer nach der Veranstaltung.

Wie zu erwarten, waren es vor allem zwei große Themen, die die Schüler bewegten: der Krieg in der Ukraine und die Klimakrise. Als Mitglied im Europaausschuss und im Verteidigungsausschuss konnte Jörg Nürnberger sein Wissen einbringen. „Die Situation in der Ukraine ist bedrohlich. Es ist notwendig, die Sache nicht eskalieren zu lassen. Die Ukraine braucht unsere Hilfe“, betonte Nürnberger. Die Krise sei eine schwierige Gratwanderung, denn man müsse auch darauf achten, nicht selbst in Gefahr zu kommen.

Nürnbergers Aussage zum Klimaschutz

Zum Klimaschutz und den Fragen der Schüler dazu positionierte sich der Sozialdemokrat deutlich: „Das Klima ist ein ganz wichtiges Thema, das momentan allerdings in den Hintergrund gerückt ist. Wir müssen versuchen, das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen.“ Dabei sei es aber auch wichtig, Lösungen für jeden zu finden, egal ob man auf dem Land oder in der Großstadt lebt.

Auch ein paar persönliche Fragen an Jörg Nürnberger gab es von den Schülern. Der Bundestagsabgeordnete schilderte ihnen zunächst seinen mit Terminen und Sitzungen vollgepackten, langen Arbeitsalltag. „Wie schafft man es, Politik und Familie unter einen Hut zu bringen?“, wollte eine Schülerin daraufhin wissen. Denn Nürnberger hat zwei Kinder, die beide, gemeinsam mit seiner Frau, in Prag wohnen. „Es ist manchmal schwierig. Ich befinde mich sozusagen in einem Bermuda-Dreieck zwischen Berlin, Hochfranken und Prag und versuche, nicht unterzugehen“, sagte Nürnberger. Seine Kinder kämen aber gut damit klar und seien stolz auf ihren Papa.

Wäre mehr Zeit gewesen, hätten die Schüler wohl noch Fragen für weitere zwei Stunden gehabt. Sollte er also irgendwann an die Fos Marktredwitz zurückkehren wollen, kann sich Nürnberger sicher sein, dass daran mehr als genug Interesse besteht.

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