Viel nüchterner, aber gleichzeitig noch ergreifender ist "Sorry we missed you" von Ken Loach. Der britische Regisseur ist zwar schon 82 Jahre alt und hat bereits zwei Goldene Palmen gewonnen, doch mit seinem aktuellen Werk beweist er einmal mehr sein Gespür für drängende soziale Fragen. Ein Vater und eine Mutter, die sich in ihren Jobs verausgaben und trotzdem finanziell kaum über die Runden kommen, das zeigt Loach mit so viel Empathie, dass auch "Sorry we missed you" weit oben in der Kritikergunst landete.
Ein deutscher Regisseur hat es dieses Mal zwar nicht in den Wettbewerb gechafft. Doch in "Ein verborgenes Leben" blickt der US-Amerikaner Terrence Malick auf eine wahre österreichische Geschichte - und feiert zugleich das deutsche Kino. Immerhin ist das Drama nicht nur maßgeblich in Deutschland produziert worden, es ist mit August Diehl, Jürgen Prochnow, Franz Rogowski, Alexander Fehling und Ulrich Matthes auch mit prominenten deutschen Schauspielern besetzt.