Dem Bericht zufolge schaltete sich das Präsidialamt aktiv als Vermittler in den Konflikt zwischen Sarrazin und der Bundesbank ein, die bei Bundespräsident Christian Wulff seine Entlassung beantragt hatte. Dadurch sei doch noch eine gütliche Einigung zustande gekommen."Er kassiert nun 1000 Euro mehr im Monat", zitiert das Magazin einen mit den Verhandlungen vertrauten Bundesbanker. Die Notenbank habe Sarrazin zunächst angeboten, für seine 17 Monate im Amt eine Pension ohne Abzug zu zahlen, wenn er sich freiwillig zurückziehe. Nun bekomme er eine Pension, wie sie ihm am Ende der regulären Laufzeit seines Vertrags im Jahr 2014 zugestanden hätte. "Der ist vom Stamme Nimm", wurde eine Führungskraft der Bundesbank zitiert.Eine Abfindung soll Sarrazin für sein Ausscheiden zum 30. September nicht bekommen. Nach einem "Focus"-Bericht ist der SPD-Politiker mit 65 Jahren aber voll pensionsberechtigt und erhält ab Oktober eine monatliche Altersversorgung von rund 10 000 Euro. Diese decke auch seine früher erworbenen Ansprüche als Berliner Finanzsenator, Staatssekretär in Rheinland-Pfalz und Beamter im Bundesfinanzministerium ab. Amtsverzicht nach Gespräch mit BundespräsidialamtLaut "Focus" ist der Rückzug Sarrazins aus der Spitze der Notenbank wesentlich auf die Vermittlung aus Schloss Bellevue zurückzuführen. So habe der Staatssekretär im Bundespräsidialamt, Lothar Hagebölling, das entscheidende Gespräch mit Sarrazin geführt, das den umstrittenen Buchautor schließlich zum Amtsverzicht bewogen habe.Bundespräsident Wulff hatte höchstes Interesse daran, den Konflikt diskret beizulegen, da er andernfalls über den Entlassungsantrag der Bundesbank hätte entscheiden müssen. Nach der Rücktrittsankündigung zog die Notenbank den Antrag zurück. dpa
"Spiegel": SPD-Politiker setzte höhere Pension durch Sarrazin kassiert 1000 Euro mehr im Monat
Redaktion 11.09.2010 - 12:52 Uhr