Er selbst habe das Glück gehabt, Friedländer oft zu treffen, erklärte der Bundespräsident weiter. "Ich trauere um eine tief beeindruckende Frau, die mir auch persönlich ihre Freundschaft geschenkt hat. Für diese Freundschaft werde ich immer dankbar sein."
Auch Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner würdigte Friedländers Einsatz gegen das Vergessen. Das Engagement in Schulen oder Universitäten und die Gespräche Friedländers mit Jugendlichen blieben unvergessen, erklärte Wegner auf der Plattform X. "Wir werden Margot Friedländer nie vergessen und ihr ein ehrendes Andenken bewahren."
"Eine Frau unerschütterlichen moralischen Muts"
In sozialen Netzwerken bekundeten viele Politiker ihre Trauer, so etwa der frühere Grünen-Vorsitzende Omid Nouripour. Der SPD-Vorsitzende und Vizekanzler Lars Klingbeil sagte der "Reinischen Post": "Der Tod von Margot Friedländer macht mich sehr traurig. Sie war eine Stimme, die uns immer wieder ermahnt hat, was wirklich zählt: Menschlichkeit."
Bundestagspräsidentin Julia Klöckner nannte Friedländer eine großherzige Zeitzeugin und erinnerte daran: "Gestern vor 80 Jahren wurde sie in Theresienstadt befreit."
"Eine Gesellschaft ohne sie kaum vorstellbar"
Der Präsidenten des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, erklärte, Friedländer habe das Menschsein zu ihrem zentralen Anliegen gemacht. "Sie war nicht nur eine mahnende Stimme unserer Zeit, sondern besaß auch die Gabe, stets das Beste in ihrem Gegenüber zu sehen. Eine Gesellschaft ohne sie ist für mich kaum vorstellbar."
Auch der World Jewish Congress würdigte Friedländer. Präsident Ronald Lauder erklärte in New York, Friedländer sei eine "Frau unerschütterlichen moralischen Muts" gewesen und eine Stimme der Erinnerung für Generationen.