Das Votum des Haushaltsausschusses vom 19. Mai ist als Reaktion zu sehen auf Schröders auch während des Ukraine-Kriegs fortdauernde Tätigkeit für verschiedene russische Unternehmen. Der Ex-Kanzler steht deshalb seit Monaten massiv in der Kritik.
Einen Tag nach dem Beschluss teilte der russische Energiekonzern Rosneft mit, dass Schröder seine Amtszeit als Aufsichtsratschef nicht verlängern werde. Am vergangenen Dienstag erklärte Schröder dann selbst via Online-Portal "Linkedin", dass er keine Pläne habe, beim Energieriesen Gazprom in den Aufsichtsrat einzusteigen. Auf die Nominierung habe er schon vor längerer Zeit verzichtet. Schröder betätigte sich zuletzt auch als Lobbyist für die Gazprom-Tochtergesellschaften Nord Stream und Nord Stream 2.
Das EU-Parlament forderte in der Vorwoche wegen seiner Aktivitäten für russische Staatskonzerne Sanktionen gegen ihn. Zugleich laufen in der SPD Verfahren, um den Ex-Kanzler aus der Partei auszuschließen.