Bei Pegnitz Fassadenbrand macht Haus unbewohnbar

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PEGNITZ. Große Aufregung am Sonntagabend in Pegnitz. Aus bisher ungeklärten Gründen war es an einem Haus in Nemschenreuth zu einem Feuer gekommen. Die umliegenden Feuerwehren waren schnell am Einsatzort und konnten Schlimmeres verhindern. Nach dem Brand bleibt das Einfamilienhaus trotzdem bis auf Weiteres unbewohnbar.

 
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Der Schock sitzt tief. „Körperlich geht es uns allen gut. Man könnte nur ständig heulen“, sagt Daniela Luppa im Gespräch mit der Redaktion. Sie selbst und ihre Kinder waren zum Zeitpunkt des Brands im Wohnzimmer und mussten dann schnellstmöglich das Haus verlassen. Laut Feuerwehr habe ein Nachbar zuerst das Feuer entdeckt und gemeldet. „Gegen 19.45 Uhr wurden wir alarmiert und zu einem Brand an einem Gebäude gerufen“, berichtet der stellvertretende Kommandant der Pegnitzer Feuerwehr Timo Pohl, „zu dem Zeitpunkt war die genaue Ortsangabe noch unklar.“

Man könne von einem Glück im Unglück sprechen, dass es an einem Sonntag zu dem Brand kam, denn die meisten freiwilligen Feuerwehrleute hatten frei und waren beim Spiel der Ice Dogs im Eisstadion. So auch Daniela Luppas Mann Christoph Wonde. „Aus Erzählungen muss urplötzlich das halbe Stadion die Ränge verlassen haben“, sagt Luppa.

Sie selbst saß, als das Feuer ausbrach, mit ihrer Tochter vor dem Fernseher. Die beiden hatten es sich gerade gemütlich gemacht, als der Mutter ein helles Leuchten am Fenster auffiel. „Ich ging ans Fenster und habe die Flammen gesehen. Dann habe ich gleich nach meinen Kindern geschrien, dass sie sofort das Haus verlassen sollen“, erinnert sich Daniela Luppa. Zu dem Zeitpunkt waren die Feuerwehrleute bereits alarmiert und eilten in Richtung Feuerwehrhaus. In wenigen Minuten war die Feuerwehr in voller Zugstärke vor Ort – sechs Fahrzeuge allein aus Pegnitz. Weitere Wehren aus der Region – Penzenreuth, Bronn, Hainbronn, Kirchenbirkig und Neudorf – unterstützten das Unterfangen.

„Als wir ankamen, stand die komplette Fassade des Hauses und der davorliegende Holzstoß in Flammen. Durch die starken Winde mussten wir zuerst eine Riegelstellung aufbauen, da die Gefahr groß war, dass auch das Nachbarhaus anfängt zu brennen. Die Fensterscheiben dort waren durch die große Hitze bereits geplatzt“, erklärt Timo Pohl. Das Ziel einer Riegelstellung ist es, das Übergreifen eines Feuers auf ein benachbartes Gebäude zu verhindern. Dies gelang der Wehr auch.

Dann musste der eigentliche Brand unter Kontrolle gebracht werden, der sich bereits bis auf den unteren Dachstuhl ausgebreitet hatte. Mittels einer Drehleiter mit Wasserwerfer konnte der gesamte Brand relativ schnell gelöscht werden, sagt Pohl. Doch das war nicht der einzige Brand, den es zu löschen galt. „Der Einsatz war relativ schwierig. Das Feuer wurde durch die starken Winde angefacht. Der Funkenflug war immens und verteilte sich auch noch in den fünf bis sechs Fichten, die am Haus standen“, erklärt der stellvertretende Kommandant. Gegen 20.30 Uhr war das Feuer gelöscht und die Feuerwehr begann mit den Nachlöscharbeiten. Um versteckte Glutnester aufzuspüren, kam eine Wärmebildkamera zum Einsatz. Hierbei musste die Fassade und eine Ziegelreihe entfernt werden. „Wir mussten keine Brandwache halten. Gegen 22 Uhr waren wir zurück im Feuerwehrhaus. Trotzdem müssen wir noch einiges an Arbeit leisten. Was viele nicht sehen. Wir müssen am Schluss alle Geräte reinigen und für den nächsten Einsatz vorbereiten. Das kostet auch noch einiges an Zeit“, sagt Pohl. Der Abend war für die Feuerwehr also noch lange nicht vorbei.

Daniela Luppa ist dankbar, dass die Feuerwehr so schnell vor Ort war. Trotzdem kann die Familie nicht in ihr Haus zurück. „Die Fenster sind durch das Feuer zerborsten. Der gesamte Rauch und Ruß ist in das Haus. Wir können nicht zurück“, sagt Daniela Luppa, die aktuell mit ihrer Familie bei ihren Eltern untergekommen ist. „Das ist jetzt aber keine mittel- oder langfristige Lösung. Nur etwas für ein paar Tage.“ Wohin es danach geht, das könne sie nicht beantworten. Jetzt müsse die Familie erstmal abwarten und Geduld haben. Die Kriminalpolizei untersuche noch das Haus und forsche nach der Brandursache. Der Sachschaden, schätzt die Polizei, beträgt rund 50 000 Euro. Doch der Schaden liege wohl weit darüber, denkt Daniela Luppa: „Das gesamte Innere ist vom Rauch und Ruß betroffen, auch das Obergeschoss. Der Schätzwert ist viel zu niedrig.“

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