Bei Grafenwöhr Minister Pompeo und US-Soldaten auf Truppenübungsplatz

Von Udo Meixner

GRAFENWÖHR/BINDLACH. Mit einem Besuch von US-Soldaten auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr hat US-Außenminister Mike Pompeo am Donnerstag seinen zweitägigen Deutschlandbesuch gestartet. Pompeo war am Mittwochabend auf dem Flughafen in Nürnberg gelandet. Interessant in diesem Zusammenhang: Michael Pompeo startete seine Karriere quasi in Bindlach (Landkreis Bayreuth).

 
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Michael Richard „Mike“ Pompeo wurde am 30. Dezember 1963 in Orange/Kalifornien geboren. Pompeo schloss 1986 die United States Military Academy in West Point als Jahrgangsbester ab und diente zwischen 1986 und 1991 in der United States Army. Seine erste Station: die Kaserne auf dem Bindlacher Berg. Hier war von 1953 bis 1992 die erste Schwadron des 2. Panzeraufklärungsregiments der US-Armee stationiert.

Im Internet finden sich kaum konkrete und teils widersprüchliche Angaben zur militärischen Karriere von Pompeo. „Er war fünf Jahre im aktiven Dienst in der Armee – ein Teil davon entlang der ostdeutschen Grenze – und diente als Panzerzugführer. Er verließ die Armee als Captain (Hauptmann)“, berichtete zum Beispiel das „Wall Street Journal“.

Im Zuge der Kurier-Recherchen meldete sich ein ehemaliger Soldat, der auf dem Bindlacher Berg stationiert war: „Der junge Leutnant Mike Pompeo war der Zugführer des 1. Zuges, Bravo Troop, 1. Staffel, 2. Panzeraufklärungsregiment von Ende 1986 bis 1988. Ich war in seinem Zug. Pompeo war ein großer Kerl, sehr intelligent, bescheiden und hörte gut auf seine Unteroffiziere.“

Nach seiner Zeit auf dem Bindlacher Berg wechselte Michael Pompeo nach Fulda. Dort war Ende der 1980er-Jahre das 11. Panzeraufklärungsregiment stationiert. „Ich diente im 11. Panzeraufklärungsregiment, in der Zeit als Pompeo hier war. Ich verließ die Einheit im März 1990“, schrieb ein anderer Ex-Soldat. Das 11. Panzeraufklärungsregiment patrouillierte am sogenannten „Fulda Gap“ (Fulda-Lücke oder Lücke von Fulda). So bezeichneten die US-Streitkräfte während des Kalten Krieges das Gebiet bei Fulda in Osthessen nahe der Grenze zur DDR.

Nach Gesprächen mit Militärangehörigen in Grafenwöhr und dem benachbarten Vilseck wird Pompeo am Donnerstag nach Mödlareuth weiterreisen. Durch das Dorf mit nur knapp 50 Einwohnern verlief einst die innerdeutsche Grenze, die in Mödlareuth teilweise mit einer Mauer gesichert war. Die Ortschaft hatte deswegen den Beinamen „Little Berlin“ erhalten. 

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