Bei Besuch im Kreis Kulmbach Seehofer bekommt Enoch-zu-Guttenberg-Medaille

Klaus Rössner
Enoch zu Guttenberg. Foto: dpa

Der frühere bayerische Ministerpräsident ist am kommenden Samstag auf Schloss Guttenberg zu Gast. Die Auszeichnung soll seine Verdienste um die Umwelt würdigen.

 
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Der ehemalige bayerische Ministerpräsident und Bundesminister Horst Seehofer wird am kommenden Samstag ausgezeichnet: Auf Schloss Guttenberg erhält der CSU-Politiker die Enoch-zu-Guttenberg-Medaille. Damit werden Seehofers Verdienste um den Umweltschutz gewürdigt.

Der große Dirigent und Umweltschützer Enoch zu Guttenberg war Mitgründer des Vereins für Landschaftspflege, Artenschutz und Biodiversität (VLAB) und bis zu seinem Tod im Jahre 2018 auch Ehrenpräsident der bundesweit behördlich anerkannten Organisation, die sich als Ergänzung und Gegengewicht zu den traditionellen Ökoverbänden versteht. Um das Andenken an ihn in der Öffentlichkeit wachzuhalten, hat der VLAB einen nach ihm benannten Umweltpreis gestiftet: die Enoch zu Guttenberg-Medaille.

Die Bronzemedaille mit Guttenbergs Konterfei soll in unregelmäßigen Abständen an Persönlichkeiten verliehen werden, die sich in herausragender Weise um den Landschafts- und Artenschutz in Deutschland verdient gemacht haben.

Erster Preisträger der Enoch zu Guttenberg-Medaille ist der frühere Bayerische Ministerpräsident und langjährige Bundesminister Horst Seehofer. Verliehen wird die von dem oberbayerischen Bildhauer und Medailleur Christian Dögerl gestaltete Auszeichnung am Samstag, 2. Juli, im Großen Saal von Schloss Guttenberg, Stammsitz derer zu Guttenberg. Der nichtöffentlichen Veranstaltung wohnen zahlreiche Ehrengäste bei. Gastgeber ist Philipp zu Guttenberg, heutiger Chef des Hauses.

Mit Horst Seehofer als bayerischer Ministerpräsident, so heißt es von Seiten des VLAB, wurde ein Schlussstrich unter die Jahrzehnte alten Planungen für einen Vollausbau der Donau zwischen Straubing und Vilshofen mit Staustufen gezogen und somit der letzte frei fließende Donauabschnitt mit seiner großen Artenvielfalt vor seiner Zerstörung bewahrt. Seehofer setzte sich auch stark für gentechnikfreie Zonen in Bayern ein und förderte den Dialog zwischen konventionell wirtschaftenden Bauern, Biolandwirten und den Verbrauchern.

Die Kennzeichnung „Ohne Gentechnik“ beruht schließlich auf Seehofers Bemühungen. Durch sein großes Engagement für einen dritten Nationalpark in Bayern brachte Seehofer eine wertvolle Diskussion über die Notwendigkeit und den Wert von Großschutzgebieten in Gang.

Auch der nunmehr von Seehofers Nachfolger Markus Söder verkündete, offenbar endgültige Verzicht auf eine dritte Startbahn des Münchner Flughafens geht letztlich auf politische Initiativen Horst Seehofers zurück. Mit dem Klimabündnis schuf Seehofer neue Impulse für das Energiesparen, die Energieeffizienz und den sanften Ausbau von regenerativen Energien in Bayern. Er erließ die 10-H-Abstandsregelung für Windkraftwerke, die einerseits Bayerns wertvolle Landschaften und die betroffenen Anlieger vor der völligen Überbauung und Industrialisierung bewahren und andererseits die Akzeptanz für die Energiewende und den Klimaschutz fördern sollte. Mit Seehofer ehrt der VLAB einen Umweltpolitiker, dem immer bewusst gewesen sei, dass Fortschritte auf ökonomischem und ökologischem Gebiet nie ohne die betroffenen Menschen möglich sind.

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