BBL-Restprogramm garantiert Spannung

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Ein Kopf-an-Kopf-Rennen zeichnet sich um die besten Ausgangspositionen für die Playoffs ab. Große Bedeutung kann dabei das oberfränkische Derby bekommen, in dem Medi Bayreuth mit De’Mon Brooks (rechts) am 11. April beim Titelverteidiger Brose Bamberg (links Patrick Heckmann) antreten muss. Foto: Peter Kolb Foto: red

Selbstverständlich ist es reine Spielerei, bei noch sieben bis acht ausstehenden Spielen schon über das mögliche Endergebnis im Rennen um die Playoff-Plätze in der Bundesliga zu spekulieren. Aber die dicht gedrängte Tabelle verlockt dazu, und das Restprogramm dürfte zumindest Spannung bis zum Schluss garantieren. Unsere Beispielrechnung kommt sogar zu dem Resultat, dass am Ende vier Mannschaften auf den Plätzen vier bis sieben punktgleich sein werden.

 
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Anlass für Einwände dagegen gibt es aber natürlich reichlich. Insbesondere die vielen noch ausstehenden direkten Vergleiche unter den Playoff-Kandidaten können das Bild schnell verschieben, sobald eine Prognose danebenliegt. Völlig unberechenbar ist (ganz abgesehen von möglichem Verletzungspech) zudem die Frage, wie viel Widerstand in den letzten Spielen noch von jenen Mannschaften zu erwarten ist, die weder durch Playoff-Chancen noch durch Abstiegssorgen motiviert werden. Das könnte beispielsweise für den aktuellen Tabellenelften Würzburg zutreffen, bei dem Medi Bayreuth beim Saisonfinale am 1. Mai zu Gast ist. Unsere Betrachtung beschränkt sich auf die Plätze drei bis elf, weil das Spitzenduo München und Berlin kaum noch in diese Positionskämpfe verwickelt werden dürfte.

3. Ludwigsburg (42:12 Punkte)

Einigermaßen sichere Siege verspricht das Restprogramm nur in den Heimspielen gegen Braunschweig und Tübingen. Andererseits darf man den Ludwigsburgern mit ihrer energiegeladenen Spielweise auch bei den ganz schweren Auswärtsaufgaben jederzeit einen Erfolg zutrauen. Unterm Strich sollte die Ausbeute in jedem Fall ausreichen, um den dritten Platz ohne größere Gefahr zu verteidigen.

Restprogramm:Oldenburg (H), Berlin (A), Braunschweig (H), Ulm (A), Würzburg (H), Bayreuth (A), Tübingen (H). Tipp: 50:18 Punkte.

4. Oldenburg (36:18)

Fünf Siege würden wahrscheinlich genügen, um alle Mitbewerber um den Heimvorteil in der ersten Playoff-Runde sicher hinter sich zu lassen. Wegen der drei schwierigen Auswärtsaufgaben, die noch ausstehen, ist das allerdings ein ziemlich hoch gestecktes Ziel. Vermutlich haben viele Oldenburger Anhänger daher den Stand in den direkten Vergleichen mit der Konkurrenz im Kopf: Gegen Bayreuth wurde er knapp gewonnen, gegen Bonn gab es zwei Niederlagen, und in Bamberg muss der Vorsprung aus dem Hinspiel (81:74) erst noch verteidigt werden.

Restprogramm: Ludwigsburg (A), Würzburg (H), Bamberg (A), MBC (H), Göttingen (H), Ulm (A), Frankfurt (H). Tipp: 44:24 Punkte.

5. Bonn (34:20)

Nach dem wichtigen Sieg in Ulm am vergangenen Wochenende können die Bonner aus den letzten zehn Spielen mit 14:6 Punkten die beste Bilanz aller Mannschaften ab Platz fünf vorweisen. Zudem haben sie schon alle Begegnungen mit den Teams auf den Rängen drei bis neun hinter sich und dabei mit zwei Siegen gegen Oldenburg, einem Gesamterfolg gegen Bamberg und einem knappen Nachteil von neun Korbpunkten gegenüber Bayreuth keine schlechte Ausgangsposition für die direkten Vergleiche erarbeitet. Das Restprogramm dürfte durchaus gute Chancen eröffnen, den knappen Rückstand gegenüber den Oldenburgern aufzuholen.

Restprogramm: Berlin (H), Gießen (A), Göttingen (H), Würzburg (A), Braunschweig (H), Rockets (A), München (H). Tipp: 44:24 Punkte.

6. Bayreuth (32:20)

Nach drei Bundesliga-Niederlagen in Folge hat das Heimspiel an diesem Freitag gegen den Tabellennachbarn Frankfurt besonders große Bedeutung. Wenn es dabei gelingt, die Position wieder zu festigen, sollte sie im weiteren Restprogramm nicht mehr allzu stark ins Wanken geraten. Heimsiege gegen Ulm und Ludwigsburg darf man zwar sicher nicht als selbstverständlich voraussetzen, aber dafür muss auch die abschließende Auswärtsaufgabe in Würzburg nicht unlösbar bleiben. In Bamberg sollte es ein realistisches Minimalziel sein, den Vorteil im direkten Vergleich aus dem 85:75-Heimsieg in der Hinrunde zu verteidigen. Dann könnte es bei jeweils 1:1 Siegen gegen Oldenburg (Korbdifferenz -3), Bonn (+9) und Bamberg in möglichen Mehrfachvergleichen sehr spannend werden.

Restprogramm:Frankfurt (H), Bamberg (A), Rockets (A), Ulm (H), Bremerhaven (H), MBC (A), Ludwigsburg (H), Würzburg (A). Tipp: 44:24 Punkte.

7. Frankfurt (32:22)

Wenn die Skyliners ihren aktuellen siebten Platz noch verbessern wollen, werden sie wohl in Bayreuth gewinnen müssen. Andernfalls wird die Position im anspruchsvollen Restprogramm auch nur schwer zu halten sein, selbst wenn ein Sieg gegen die nachdrängenden Bamberger gelingen sollte. Sogar der achte und letzte Playoff-Platz erscheint noch keineswegs sicher, zumal der direkte Vergleich mit Ulm verloren gegangen ist.

Restprogramm: Bayreuth (A), München (H), Bremerhaven (A), Bamberg (H), Berlin (A), Jena (H), Oldenburg (A). Tipp: 38:30 Punkte.

8. Bamberg (30:22)

Auch nach vier Siegen aus den letzten fünf Spielen ist die Position des Titelverteidigers noch immer enttäuschend. Der Aufwärtstrend nach dem Trainerwechsel, das Ende der großen Zusatzbelastung durch die Euroleague und ein Restprogramm ohne Begegnung mit einem der drei Bestplatzierten lassen aber noch eine deutliche Verbesserung erwarten. Wenn es gegen Bayreuth und Oldenburg gelingt, im direkten Vergleich die zehn beziehungsweise sieben Punkte aus den Niederlagen in der Hinrunde aufzuholen, sind die Bamberger sogar noch ein ernsthafter Anwärter auf den vierten Platz.

Restprogramm:Bremerhaven (A), Bayreuth (H), Tübingen (H), Oldenburg (H), Frankfurt (A), Rockets (H), Braunschweig (H), MBC (A). Tipp: 44:24 Punkte.

9. Ulm (28:26)

Der Hauptrunden-Meister der Vorsaison wird bis zuletzt um die Teilnahme an den Playoffs kämpfen müssen. Selbst wenn man die keineswegs sicheren Heimsiege gegen Ludwigsburg und Oldenburg voraussetzt, wird es kaum für mehr als den achten Platz reichen.

Restprogramm:MBC (A), Braunschweig (A), Bayreuth (A), Ludwigsburg (H), Bremerhaven (A), Oldenburg (H), Berlin (A). Tipp: 38:30 Punkte.

10. Gießen (28:26)

Nach zwei neunten Plätzen in den beiden vergangenen Jahren werden die 46ers erneut bis zuletzt eine Playoff-Chance haben. Wenn es diesmal klappen soll, wird aber neben vier realistischen Siegen wohl auch eine Überraschung gegen Bonn oder Berlin gelingen müssen. Dann könnte der sichere erste Platz in einem möglichen Dreiervergleich mit Frankfurt und Ulm der entscheidende Vorteil werden.

Restprogramm: München (A), Bonn (H), MBC (A), Göttingen (H), Jena (A), Berlin (H), Bremerhaven (A). Tipp: 36:32 Punkte.

11. Würzburg (26:28 Punkte)

Mit nicht mehr als einer weiteren Niederlage könnten die Würzburger noch eine Playoff-Chance bekommen. Dafür erscheinen aber die ausstehenden Spiele in Oldenburg und Ludwigsburg sowie daheim gegen Bonn und Bayreuth zu schwer.

Restprogramm:Braunschweig (H), Oldenburg (A), Jena (H), Bonn (H), Ludwigsburg (A), Tübingen (A), Bayreuth (H). Tipp: 34:34 Punkte.

INFO: H = Heimspiel, A = Auswärtsspiel; Fettdruck: erwarteter Sieg.

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