Bayreuther Talent spielt künftig in der amerikanischen College-Liga für die University of Providence Für Tyree Chambers erfüllt sich ein Kindheitstraum

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Ein Jahr nach David Taylor will sich ein weiteres Talent aus Bayreuth in der amerikanischen College-Liga NCAA bewähren. Tyree Chambers spielt künftig für die University of Providence in der Hauptstadt des kleinsten Bundesstaats Rhode Island im Nordosten der USA.

 
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Fachberatung für seinen Sprung in die USA konnte sich Tyree Chambers (rechts) bei Derrick Taylor (links) holen. Der war schließlich nicht nur sein Trainer in der Regionalliga-Mannschaft des BBC Bayreuth, sondern hat mit Sohn David selbst einen College-Basketballer in der Familie. Foto: Kolb Foto: red

Der 20-jährige Aufbauspieler, der in der vergangenen Saison bei 15 Einsätzen für Medi Bayreuth seine ersten elf Punkte in der Bundesliga gesammelt hat, erfüllt sich damit einen Kindheitstraum: „Im Alter von sieben Jahren habe ich mit dem Basketball spielen begonnen und drei Jahre später erstmals College-Basketball gesehen. Seither habe ich immer gesagt, dass ich da auch mal spielen wollte. Jetzt ist es so weit: Ich bekomme die Chance, zu beweisen, dass ich dort mitspielen kann.“

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Die Auswahl der Universität ergebe sich für NCAA-Neulinge aus wechselseitigem Interesse: „Ich hatte einen Kontakt zu Providence und habe ein Highlight-Video von mir hin geschickt – größtenteils mit Szenen aus der NBBL“, berichtet Chambers. „Davon war man dort anscheinend recht begeistert. Jedenfalls bekam ich im Sommer eine offizielle Einladung zu einem Besuch.“ Der Bayreuther bekommt dort nun ein Vollstipendium für vier Jahre und wird Management als Hauptfach studieren, wobei er auf sein in Bayreuth begonnenes Studium der Betriebswirtschaftslehre aufbauen kann.

Sportlich erwartet ihn eine renommierte Mannschaft: „Providence spielt in der Big East Conference“, erklärt Chambers. „Noch vor ein paar Jahren war das vielleicht sogar die höchste Liga überhaupt innerhalb der NCAA. Inzwischen sind zwar ein paar starke Teams abgesprungen, aber es ist wohl immer noch eine der zehn besten Gruppen.“

Entsprechend hoch werden die Ansprüche an den Neuling aus Deutschland sein: „Ich nehme mir vor, jeden Tag im Training 100 Prozent zu geben und dem Coach zu beweisen, dass ich mithalten kann“, formuliert Chambers seine persönlichen Ziele. „Gerade das erste Jahr ist oft schwierig, und man sollte sich nicht zu viel ausrechnen, aber ich sehe durchaus Chancen.“

Der 20-Jährige ist auch darauf gefasst, dass ihn außerhalb von Hörsaal und Sporthalle viel Neues erwartet: „Das wird eine große Umstellung sein, denn ich werde zum ersten Mal komplett allein ohne meine Familien leben“, sagt Chambers, der zweisprachig aufgewachsen ist und daher in dieser Beziehung sicher keine Schwierigkeiten haben wird. „Ich sehe das als Herausforderung und freue mich darauf. Ich bin zuversichtlich, dass ich an der Universität und in meinem neuen Team eine zweite Familie finden werde.“

Universität mit dominikanischen Wurzeln

Mit knapp 180 000 Einwohnern ist Providence die Hauptstadt von Rhode Island. Der kleinste Bundesstaat der USA ist Teil der Region Neuengland und liegt an der nordöstlichen Atlantikküste. 1917 wurde das Providence College von dominikanischen Mönchen gegründet. Von diesen Wurzel leitet sich auch der Name des schon vier Jahre später auftretenden Basketballteams her: „Providence Friars“. Ihre größten Erfolge feierte die Mannschaft 1973 und 1987 mit dem Erreichen der Final Four im NCAA Tournament. Die Friars spielen in der Divison I, der höchsten der drei College-Spielklassen. In der Big East Conference muss sich das Team um Coach Ed Cooley mit neun anderen Mannschaften messen. In der vergangenen Saison belegte es mit 10:8 Siegen den dritten Platz hinter Villanova (16:2) und Creighton (14:4), die in der abschließenden landesweiten Rangliste der Saison auf den Plätzen 13 bzw. 20 geführt wurden.

Info: Tyree Chambers ist bereits vor einigen Tagen in die USA gereist. Die Nachricht sollte aber nicht vor der Klärung letzter formeller Details veröffentlicht werden.