Bayreuther Tafel Tafel-Einkauf nur alle zwei Wochen

Peter Rauscher
Das waren noch ruhigere Zeiten: Ausgabe bei der Bayreuther Tafel im Jahr 2018. Foto: Andreas Harbach

Die Bayreuther Tafel ist mit ihren Kräften am Limit und zieht die Notbremse: Ab 20. Juni ist ein Einkauf dort nur noch alle 14 Tage möglich.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Der Krieg in der Ukraine und rasant steigende Lebensmittelpreise hätten zu einem Kundenansturm auf die Tafel geführt, der die ehrenamtlichen Helfer an die Grenzen ihrer Kräfte gebracht habe, teilte die Tafel am Dienstag mit. Stellvertretender Vorsitzender Klaus Wührl-Struller sagte auf Kurier-Nachfrage: „Wir werden überrannt.“ Immer öfter würden an einem Ausgabetag mehr als 200 Menschen mit Ausweisen kommen.

Es gab bereits Aufnahmestopp

Gründe sei die zunehmende Zahl geflüchteter Menschen aus der Ukraine in Bayreuth und die stark steigenden Lebensmittelpreise. Das habe manche Menschen, die den Gang zur Tafel früher gescheut haben, dann doch zu diesem Schritt bewogen. „Unsere ehrenamtlichen Helfer, zumeist Rentner, können das nicht mehr stemmen.“ Die Tafel hatte wegen des Andrangs bereits einen Aufnahmestopp verkündet, aber das habe nur zu einem Stau geführt. In einer außerordentlichen Vorstandssitzung sei deshalb eine Änderung der Einkaufsregelung beschlossen worden. So müsse niemand von der Tafel ausgeschlossen werden.

Gilt ab 20. Juni

Nach Mitteilung von Vorsitzender Ingrid Heinritzi-Martin können Kunden ab dem 20. Juni nur noch im 14-tägigen Turnus einkaufen. „Diese Entscheidung fällt uns allen schwer, aber als Vorstand tragen wir zuallererst Verantwortung für unsere ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer“, wird sie zitiert. Um die Organisation des neuen Einkaufsrhythmus so einfach wie möglich zu mache, wurde folgende Regelung getroffen: In geraden Kalenderwochen können Kunden mit einer geraden Kundennummer einkaufen. In ungeraden Kalenderwochen können Kunden mit einer ungeraden Kundennummer einkaufen.

Genug Lebensmittel da

Nach der Sommerpause von Mitte August bis Anfang September werde man weitersehen, sagte Wührl-Struller. Weitere Helfer bei der Tafel seien immer willkommen. Lebensmittel würden mittlerweile auch knapper, seien aber noch ausreichend vorhanden. Superdankbar sei man für die nicht nachlassende Spendenbereitschaft.

Der Andrang der Menschen auf die Tafeln ist nach Ansicht Wührl-Struller eine Folge von Versäumnissen des Staates. Auf die Tafeln werde jetzt vieles abgewälzt, weil sie so erfolgreich seien.

Bilder