„Das bleibt nicht ohne Folgen auch ür den Arbeitgeber“, warnt Prof. Torsten Kühlmann, Inhaber des Lehrstuhls für Personalwesen und Führungslehre an der Universität Bayreuth und Präsident des Betriebswirtschaftlichen Forschungszentrums für Fragen der mittelständischen Wirtschaft (BF/M-Bayreuth): „Erwerbstätige mit starkem digitalem Stress berichten häufiger, dass sie Probleme haben, von der Arbeit abzuschalten. Sie denken öfter daran, die Arbeitsstelle oder den Beruf zu wechseln und zeigen eine schlechtere Leistung. Sie sind außerdem unzufriedener mit ihrer Arbeitsstelle.“
Substanzielle Risiken und Nachteile
Die Forscher stellen fest: Digitaler Stress geht meist mit sozialen Konflikten am Arbeitsplatz, einer hohen emotionalen Anforderung sowie einer hohen Arbeitsquantität einher. „Interessanterweise sind vor allem auch Erwerbstätige in innovativen Unternehmen, welche sich durch Kreativität und Risikobereitschaft auszeichnen, von stärkerem digitalem Stress betroffen“, sagt Kühlmann.
„Die schnell voranschreitende Durchdringung des Arbeitslebens mit digitalen Technologien und Medien bringt viele Chancen, aber auch substanzielle Risiken und Nachteile mit sich“, fasst Prof. Nils Urbach, Professor für Wirtschaftsinformatik und Strategisches IT-Management und Mitglied der Projektgruppe Wirtschaftsinformatik am Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik FIT, zusammen. Er betont: „Organisationale und soziale Faktoren können digitalem Stress am Arbeitsplatz entgegenwirken. Dazu gehört beispielsweise ein erweiterter Handlungsspielraum hinsichtlich arbeitsrelevanter Entscheidungen sowie eine gute Beziehung zu Vorgesetzten.“
Digitaler Stress und wirksame Gegenmaßnahmen im Arbeitsumfeld werden am 4. September ab 16 Uhr im Livestream diskutiert, wenn die Studie vorgestellt wird. Teilnehmer der Diskussion sind u.a. Prof. Henner Gimpel von Projektgruppe Wirtschaftsinformatik des Fraunhofer FIT und Guido Fuhrmann, Personalleiter Deutschland bei der Deutschen Bank.
Link zur vollständigen Studie: https://gesund-digital-arbeiten.de/
Livestream: https://www.youtube.com/watch?reload=9&v=t8R9X6D3TE8 am 4. September ab 16 Uhr