Beleuchtungsproben
Ulrich Jagels, seit April Geschäftsführender Direktor der Bayreuther Festspiele, hätte sich gewiss andere Bedingungen für seinen Start auf dem Grünen Hügel gewünscht. Für die zu bewältigenden Herausforderungen gibt es kein Lehrbuch. Gleichwohl wird der Betrieb im Festspielhaus in diesen Wochen langsam hochgefahren. Eine ganze Reihe an Saisonkräften im Bereich der Technik befindet sich bereits im Haus. Erste Beleuchtungsproben haben stattgefunden. „Die Bühnentechnik und die Werkstätten sind die Bereiche, die jetzt schon zum Leben erwachen“, sagt Ulrich Jagels. Die musikalischen Proben werden erst im Juni beginnen. Welche Auswirkung die in diesen Tagen in Berlin diskutierte Notbremse auf die Festspiele haben würde? „Wenn es zu dieser Notbremse kommt, dann werden fortlaufend Überprüfungen stattfinden, ob die einschränkenden Maßnahmen weiter aufrechterhalten werden müssen.“ Was Jagels zuversichtlich stimmt sind die Fortschritte beim Impfen. Das werde irgendwann spürbare Wirkung zeigen. „Ich erwarte, dass sich die Situation verbessert, je näher wir dem Sommer kommen“, sagt Jagels im Gespräch mit dem Kurier.
Chorsaal lüftungstechnisch ertüchtigt
Wie berichtet, werden in diesem Jahr vor allem Choropern auf dem Programm der Festspiele stehen. Aufgrund der Hygienevorschriften bringt dies Probleme mit sich. Daher geht Ulrich Jagels davon aus, dass der Chor in diesem Sommer nicht auf der Bühne im Festspielhaus, sondern im Chorsaal singen wird. Man habe keinen Grund zu erwarten, dass man das anders mache könne. Das Infektionsgeschehen gebe das nicht her. Insofern wurde der Chorsaal inzwischen lüftungstechnisch ertüchtigt. „Das wird technisch gut funktionieren.“ Auf der Bühne werden in den Massenszenen Darsteller zu sehen sein, die nicht singen. Es wird also vieles anders sein als gewohnt in diesem Festspielsommer.
Einige offene Fragen werden sich wohl erst sehr kurzfristig entscheiden lassen. Sicher scheint aber zu sein, dass die Festspielpremiere, Richard Wagners „Fliegender Holländer“ nicht wie in den Vor-Corona-Jahren ins Kino übertragen wird. Denn wer kann heute schon wissen, ob am 25. Juli die Kinos wieder geöffnet sein werden?